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Tempel des Satans. von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
9.99 €
Preis:
22.80 € (Film)
Veröffentl.:
16.05.2012
ISBN:
978-3-86394-092-8 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 427 Seiten, Film: 463 Min., 4 DVD
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Thriller/Politik, Belletristik/Liebesroman/Militär, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/20. Jahrhundert, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Moderne Frauen, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Spionagethriller, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriegsromane, Politthriller/Justizthriller, Liebesromane, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.)
New York, Medienkonzern, Raketentest, Reporter, Flugzeugunglück, Intrige, Liebe, Profit
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Den Kopf weit zurückgelegt, spähte Nordfors hinaus. Wolken verdeckten den Mond, und gegen diesen schwarzgrauen, zerfetzten Vorhang sah er Positionslichter. Eine fremde Maschine begleitete ihn, hing über der TAAS-2011! Jetzt fiel sie zurück, deutlich nahm er wahr, wie dort oben ein Scheinwerfer aufblitzte... Fernsehen oder Wochenschau? Warteten sie nicht einmal die Landung ab? Es überlief ihn heiß. Sie machten mehr daraus, als er geglaubt hatte. Packten es rascher an, beuteten gründlich aus. Und sie würden ihn feiern, seinen Angriff drucken, immer näher rückte der Sieg.

Da schnurrte hinter ihm die Tür. Summerlee tappte herein, sein Greisenhaar wurde hochgeblasen. Er klammerte sich fest, sein Hemd war durchgeschwitzt, befleckt, es flatterte im Luftstrom. Am Sitz des Bordingenieurs blieb er stehen, reckte den Hals und keuchte erbittert: "Wann wird endlich gelandet? Einer muss operiert werden... Oder bilden Sie sich ein, ich kann das hier oben machen?"

Der Professor bedeckte die Augen, verstummte, denn dort, wo er stand, riss ihm der Wind den Atem vom Mund. Doch seine Worte hatten Nordfors erreicht und getroffen; härter als Susans Ausbruch vorhin, an derselben Stelle. Einen Herzschlag lang war ihm, als erlebe er einen Sturz, einen Zusammenbruch wie nie zuvor. Das Leben der Piloten, seiner Kameraden, setzte er aufs Spiel. Wie konnte er das? Rob Mahoney, Chris Hamilton... Menschen wie Bunny King, dessen Tod er sühnen wollte.

Aber die Verzweiflung dieses Erlebnisses währte nur Sekunden. Noch ehe sich sein Schuldgefühl zu Worten verdichtete, fing er sich. Wem opferte er seine Fliegerehre, wenn nicht seinem Kampf? Das war ein unerhörter Strudel – nur der bezwang ihn, der mutig untertauchte! Kein Zoll seiner Haut blieb trocken.

In der trostlosen Verwirrung, die ihn seit Miami befallen hatte, schien es ihm, als müsse er nun aufs Ganze gehen, eben weil er Bunnys Tod tausend anderen ersparen wollte. Ranks Raketen bedrohten das Land, diese Riesengefahr vermochte er nicht zu bannen, ohne irgendein Unrecht zu tun. Er stand, wie er glaubte, allein gegen eine ungeheure Macht. Aus einem solchen Ringen ging niemand unversehrt hervor. Er war entschlossen, es durchzustehen. Er wollte alles oder nichts.

 

Tempel des Satans. von Wolfgang Schreyer: TextAuszug