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Das Gottesurteil von Heinz-Jürgen Zierke
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
04.04.2015
ISBN:
978-3-95655-274-8 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 411 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Geschichte, Belletristik/Thriller/Geschichte, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Geschichte, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/Mittelalter, Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Verbrechen, Belletristik/Verbrechen
Historischer Roman, Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery, Historische Kriminalromane, Historische Liebesromane, 1000 bis 1500 nach Christus
Mord, Hexen, Folter, Entführung, Bauernaufstand, Torgelow, Handwerker, Gericht, Liebesgeschichte, historischer Liebesroman, Mittelalter, Mörder, Spannung, Tod, Überleben, Verbrechen
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Mörder gesucht

In seinem spannenden historischen Roman „Das Gottesurteil“ erzählt Heinz-Jürgen Zierke von der Liebe von Kersten und Barbara, von Recht und Gerechtigkeit

Wer ist dieser Mann, der da durch die Wiesen jagt? „Der Reiter hatte den holprigen Wiesenpfad hinter sich gelassen und jagte nun den schmalen Sandweg entlang dem schützenden Waldrand zu. Alle Augenblicke wandte er den Kopf, um nachzuschauen, ob ihm jemand folgte. Aber die Wiese lag unberührt da, noch in der frostigen Starre des frühen Märztages, und selbst hinten im Dorf, das sich lang und schwarz vor den graugelben Sandbergen hinstreckte, waren weder Mensch noch Tier zu sehen. Nicht einmal der halb verhungerte Hund des Küsters streunte heute um das Gehöft herum. Sicher hatte niemand bemerkt, dass der Mann den Kirchplatz verlassen, in aller Hast das schwere Pferd aus dem Stall geholt hatte und über den Hinterhof zu den Wiesen hinausgeritten war.“ Wer ist dieser Mann?

Ein paar Sätze weiter klärt der Schriftsteller Heinz-Jürgen Zierke die Leser seines spannenden historischen Romans „Das Gottesurteil“ auf: „Es war Kersten Pyper, Müller und Erbpächter zu Belling, einem kleinen Dorfe, das dem Hospital Sankt Spiritus zugehörte. Sein Vater war ein Pasewalker Bürger gewesen, ein Brauer, ehrlich, geachtet unter Meistern und Gesellen, aber arm. Seine Braupfanne hatte sich auf den ältesten Sohn vererbt, und so war Kerstens Bruder Tewes Bürger und Meister zu Pasewalk geworden. Kersten wurde als Müllerbursche in der Stadtmühle vor dem Mühlentore untergebracht. Er wäre sein Leben lang Müllerknecht geblieben, hätte er nicht zum Paten gehabt den Altermann des Brauergewerks, Thomas Steinkopf, der dem kräftigen und anstelligen Burschen sehr zugetan war. Dieser wackere, in seinem Handwerk wie im Geschäft gleich tüchtige Graukopf handelte, als Kersten zweiundzwanzig Jahre alt war, mit dem Präpositus von Sankt Marien und Vorsteher von Sankt Spiritus aus, dass sein Patenkind die durch den Tod des bisherigen Pächters erledigte Stelle des Wassermüllers in Belling in freier Pacht bekam. Der geistliche Herr konnte dem Brauer diesen Wunsch nicht abschlagen.“

Er hat gute Gründe, so schnell zu reiten. Der eine ist eine junge Frau, Barbara, die er vielleicht bald heiraten kann. Barbara, die mit den schweren schwarzen Zöpfen. Dafür aber braucht er auch Geld. Und das ist der andere Grund. Denn Kersten Pyper will Holz verkaufen. Holz, welches die Bauern im Wald gesammelt haben. Aber da kommt ihm eine neue Heideordnung in die Quere. Die verbietet den Bauern das Holzsammeln: „… dass hinfüro keiner, weder Seiner Fürstlichen Gnaden Bauern, noch sonst jemands, aus gedachtem Walde einige Eschen, Buchen, Eichen, Espen oder Tannen und Kienen weder zu verbauen, noch zu verkaufen oder sonsten in einige Wege hauen solle.“

Und schon ist der Leser mittendrin in dieser Geschichte um Liebe, um Holz und Geld. Doch in einem hatte sich Kersten Pyper geirrt. Seine Verfolger waren ihm schneller auf den Fersen, als es ihm lieb sein konnte.

Und dann wird auch noch der Heidereiter Peter Schulze erschlagen. Hinterrücks mit einer Axt. Das Mordwerkzeug gehört Kersten Pyper. Liebt seine Braut Barbara einen Mörder? Sie wird zunächst eingekerkert. Wird ihr Kersten helfen können? Und wird ihre Liebe bestehen? Wird die Gerechtigkeit siegen?

Spannend geschrieben, muss man diesen Roman, der fast wie ein Film vor den Augen des Lesers abläuft, weiterlesen. Fast wie in einem Ritt. Es lohnt sich.

 

Heinz-Jürgen Zierke wurde 1926 in Marienthal in Pommern geboren. Er war im Zweiten Weltkrieg Soldat, besuchte nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zunächst die Vorstudienanstalt Greifswald und begann danach ebenfalls in Greifswald ein allerdings abgebrochenes Germanistikstudium. Ab 1950 arbeitete er als Dramaturg an den Theatern Greifswald und Stralsund und war von 1962 bis 1966 Chefdramaturg des Staatlichen Folkloreensembles der DDR in Neustrelitz. Seit 1967 als freischaffender Schriftsteller tätig schrieb er vorwiegend historische Romane und Erzählungen. Heinz-Jürgen Zierke lebte seit 2013 in Prenzlau, wo er Ende 2015 starb.

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Das Gottesurteil von Heinz-Jürgen Zierke: Rezension