Werlowiak hat eine Pistole in der Hand. Der Schuss ist ein sanftes Geräusch, als hätte jemand den Korken aus einer Flasche gezogen.
Der Mann ist stehengeblieben, mit ungläubig aufgerissenen Augen. Auf seiner linken Brust ist ein kleiner Fleck. Der Mann schwankt ein wenig, dann fällt er auf den Rücken. Der weiße Kimono beginnt sich rings um den dunklen Fleck rot zu färben. Eddy Finger steht in der Tür des Zimmers, schüttelt den Kopf. »Warum hast du das gemacht?«, stöhnt er.
Werlowiak antwortet nicht. Er schiebt die Pistole unter die Kutte in den Gürtel seiner Hose. Er hebt die Maske auf.
»Los, raus hier«, sagt Werlowiak, verlässt den Raum, schnappt seine Maschinenpistole und läuft in Richtung Aufzug. Finger folgt ihm zögernd, mit weichen Knien. So hatte er sich das Unternehmen nicht vorgestellt.
Werlowiak wendet sich um. »Nun komm schon, Kumpel«, sagt er. »jetzt holen wir uns bloß noch die Knete, und dann ist alles vorbei.«
Weil er sich weigert, dem zukünftigen Schwiegersohn des Innensenators eine glänzende Beurteilung zu schreiben, verliert Kriminalkommissar Paul Fennek seinen Job bei der Berliner Kripo.
Kurze Zeit nach seiner Entlassung rauben bewaffnete Gangster die Tageseinnahmen eines Kaufhauses und töten einen Mann. Die Ermittlungen der ehemaligen Kollegen Paul Fenneks ziehen sich über Monate hin, kommen aber nicht von der Stelle. Auch ein Räuber verliert sein Leben, offenbar von seinesgleichen ermordet.
Fennek, der immer noch über gute Verbindungen zur Unterwelt verfügt, wird aus dem vorzeitigen Ruhestand zurückgeholt. Er soll die Ermittlungen übernehmen.