Als „großen epischen Spaß“ haben Leser und
Kritik „Die Aula“ gefeiert. Robert Iswall, der plötzlich eine
Abschiedsrede halten soll, weil die Arbeiter- und Bauernfakultät geschlossen
wird, kramt in Erinnerungen. Hinter den Anekdoten aus der Studentenzeit in den
fünfziger Jahren machen sich bald beunruhigende Fragen bemerkbar. Unversehens werden
seine persönlichen Reminiszenzen zur Geschichte einer ganzen Generation, die
kritisch zurückblicken muß, wenn sie weiterkommen will. Der Humor und die
Ironie, mit denen die „Lebenserinnerungen eines jungen Mannes“
erzählt werden, haben den Roman zu seinem großen anhaltenden Erfolg geführt.
Hermann Kants Roman „Die Aula“, in 15 Sprachen übersetzt, zählt zu
den Klassikern der DDR-Literatur und gehört zu den Büchern, die man kennen muß:
Ein „Geschichts- und Geschichtenbuch“ über die Anfänge des anderen
deutschen Staates, ohne die man sein Ende nicht zu verstehen vermag.