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Ein häufig verfilmter Autor - EDITION digital erinnert zum 100. Geburtstag an Herbert Otto

 

GODERN bei Schwerin – Wie kommt einer zum Schreiben? Im Fall des Schriftstellers Herbert Otto, der am 15. März dieses Jahres 100 Jahre alt geworden wäre, hat es anfangs mit der eigenen Biografie zu tun. Herbert Otto gehörte einer Generation von DDR-Schriftstellern an, die Faschismus und Krieg noch selbst erlebt hatten. Thema seines erstmals 1956 im Verlag Kultur und Fortschritt Berlin veröffentlichten und in mehrere Sprachen übersetzten ersten Romans „Die Lüge“ ist die Wandlung eines deutschen Wehrmachtssoldaten: Jetzt ist der junge Soldat Alfred Haferkorn ein Gefangener der Russen und ihnen mit seiner schrecklichen Angst vor Entdeckung ausgeliefert. Er will die Bilder zurückdrängen, denn er hat gar nicht auf die Partisanen geschossen, aber das junge Mädchen, die beiden Männer, sie erscheinen immer wieder vor seinem inneren Auge. In höchster Not lügt er, nennt ein falsches Regiment. Unter anderem Namen taucht eines Tages Major Krebs im Lager auf, der den Erschießungsbefehl erteilt hatte. Haferkorn muss handeln.

Bei EDITION digital ist Herbert Otto mit insgesamt elf Büchern vertreten – von seinem Debüt über die Reisebücher aus den frühen DDR-Jahren „Stundenholz und Minarett“ (1958) und „Minarett und Mangobaum“ (1960) – hier zu einem E-Book zusammengefasst -, den Kuba-Report von 1961 „Republik der Leidenschaft“, das Filmszenarium „Septemberliebe“ (1960) bis zur Novelle „Griechische Hochzeit“ (1964). Zu einer Begegnung mit seinem späteren Schaffen laden vier weitere Bücher ein: die in 14 Sprachen übersetzte und 1971 von DEFA-Regisseur Siegfried Kühn mit Heidemarie Wenzel und Winfried Glatzeder verfilmte Erzählung „Zeit der Störche“ (1966), der 1974 von DEFA-Regisseur Erwin Stranka verfilmte Roman „Zum Beispiel Josef“ (1970) mit Jürgen Heinrich in der Hauptrolle des ehemaligen Fremdenlegionärs, der seinen Platz im Sozialismus der DDR sucht, der Roman „Die Sache mit Maria“ (1976) und der ebenfalls von der DEFA wiederum von Siegfried Kühn mit Katrin Sass, Marie Gruber und Christian Steyer verfilmte Roman „Der Traum vom Elch“ (1983). Zum Angebot gehört auch sein letzter Roman „Das Hundeohr“ (1997), der mit einem äußerst ungewöhnlichen Grundeinfall überrascht. Alle E-Books sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Herbert Otto wurde am 15. März 1925 als Sohn eines Arbeiters und einer Näherin in Breslau geboren. Nach Volksschule, einer kaufmännischen Lehre in Breslau und Arbeit als Bankangestellter wurde er 1943 Soldat und geriet 1944 zunächst in rumänische, danach in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Besuch der Antifa-Zentralschule in Moskau kehrte er 1949 nach Deutschland zurück. In der DDR wirkte er unter anderem als Dramaturg und als Lektor im Verlag Kultur und Fortschritt. Ab 1956 lebte er als freier Schriftsteller in Kleinmachnow, später in Potsdam. Herbert Otto starb am 24. August 2003 in Ahrenshoop. Der Schriftsteller wurde vielfach ausgezeichnet: 1956 und 1961 mit dem Theodor-Fontane-Preis des Bezirks Potsdam, 1971 mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste, 1977 mit dem Vaterländischer Verdienstorden, 1978 mit dem Nationalpreis der DDR sowie 1975 und 1985 mit dem Kunstpreis der Gewerkschaften.

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DDR-Autoren: Presse 13.03.2025 - Ein häufig verfilmter Autor