Vor die Wahl gestellt, aus den in alten Papieren, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Notizzetteln aufgefundenen Gedichten eine Auswahl zu treffen, Gutes von weniger Gelungenem zu trennen oder einfach alles pur in das Bändchen aufzunehmen, entschied ich mich für Letzteres.
Seit Kriegsende schrieb ich von Zeit zu Zeit Gedichte, meist ohne Zweckgebundenheit, nur zum eigenen Vergnügen. Diese Beschäftigung half über depressive Stimmungslagen hinweg, vermochte aber auch, den im Verlauf der Jahre seltener werdenden glücklichen Phasen Produktiv-Kreatives abzufordern.
So sind viele der Gedichte nichts anderes als Reflex des seelischen Zustandes, in dem sich ihr Verfasser zum Zeitpunkt ihrer Entstehung befand, gestatten also einen Einblick in das Auf und Ab meines Innenlebens.
Jede Aussortierung oder gar Bearbeitung hätte diesen Effekt beschädigt .
Walter Baumert