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Abrechnung am Klosterfriedhof von Dietmar Beetz
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
22.11.2014
ISBN:
978-3-95655-165-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 364 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Verbrechen, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Polizeiprozesse, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery
Vietnam, Südvietnam, Vietnamkrieg, Mord, USA, Rache, Betrug
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Son scheint von solchen Überlegungen frei zu sein und im übrigen noch unter dem Eindruck der Dame Huyen zu stehen. Jedenfalls begnügt er sich vorerst damit, Kim Hoa wie die Schlange das Kaninchen anzustarren.

Oder lauscht er, horcht er auf die Gesprächsfetzen von der Rezeption, wo Huyen, die Chefin, gerade mit Gästen — Ausländern, wenngleich keinen Amerikanern — spricht?

„Bitte ...“, sagt Kim Hoa.

Deutlicher zu drängen, wagt sie nicht.

„Bitte ...“ Dazu ein gefälliger Blick zu den Kriminalisten und ein flinker zur Tür, die angelehnt ist.

Son räuspert sich. „Wie Sie wissen, wurde Mister Smith, ein Gast des Hotels, ein Amerikaner, ermordet. — Das ist Ihnen doch bekannt, oder?“

Das Mädchen nickt. „Ja, bekannt.“

„Würden Sie uns bitte verraten, wer Ihnen davon erzählt hat?“

Jetzt guckt das Mädchen verwirrt, ja erschrocken, und Thanh ärgert sich wieder einmal über die anzügliche Art, in die Son bisweilen verfällt. — Würden Sie uns bitte verraten ... Als ob die Kleine was verheimlichen wollte!

„Na, der Chef des Teams, der Boss, Mister Mooreland!“, sagt sie mit einem Anflug von Trotz.

„Und wie hat er davon erzählt, mit welchen Worten, auf welche Weise?“

Das Mädchen wirft Thanh einen Hilfe suchenden Blick zu, doch der Hauptmann denkt nicht daran, sich einzumischen. — Die Kleine, die ja nicht auf den Mund gefallen scheint, wird mit Son, dem ein paar Kratzer guttun, schon zurechtkommen!

Sie schluckt und erklärt ostentativ: „Ordentlich hat er davon geredet, sachlich, eben wie jemand, dem’s nahegeht und der sich beherrscht. — ,Ich muss Ihnen mitteilen, dass Mister Smith einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist‘ — So, mit diesen Worten.“

„Und sonst hat er nichts gesagt?“

„Nein, nichts. Es war doch Betrieb in der Halle, Vormittagsbetrieb, und wir hatten alle Hände voll mit anderen Gästen zu tun und wollten Aufsehen vermeiden. Außerdem wussten wir ja schon, was passiert war.“

„Ach! Und woher? Von wem haben Sie’s schon gewusst?“

„Na, durch seinen Anruf hier, von Ihrem Büro aus, durch sein Gespräch mit Clark, seinem Vize!“

Son wendet sich grinsend an Thanh. „Interessant, was?“

Das schreckt den Hauptmann auf. Er will einhaken, will verhindern, dass Kim Hoa, endlich aufgeschlossen, wieder verprellt wird, doch Son lässt sich die Gelegenheit, das Mädchen unterzukriegen, nicht nehmen. „Also“, konstatiert er rasch und frohlockend, „hat euch, deiner Chefin und dir, schon Clark, der Vize, vom Mord an Smith erzählt?“

„Nein, wieso denn?“ Erröten und ein erschrockener, hilfesuchender Blick zur Tür. „Das nicht, aber manchmal, da hört man am Telefon ...“

„Klar“, fällt Thanh ein, und in einem Ton, der ihn selbst überrascht, fügt er hinzu: „Und nun endlich zu den Kontakten von Smith!“

Kim Hoa strafft sich, schweigt aber, wieder verschüchtert — ein Mädchen auf dem Platz seiner Chefin, allein mit zwei Männern, zwei Kriminalisten.

„Mister Smith hat also Besuch gehabt?“, probiert es Thanh auf väterliche Art.

Sie schüttelt den Kopf. „Nein, nicht.“

„Aber die anderen aus dem Team?“, hilft der Hauptmann nach.

„Nein, auch nicht, überhaupt kein Besuch. Erkundigt hat sich jemand.“

„Erkundigt — nach Smith?“

„Ja, nach ihm und nach den übrigen Yankees, und ...“

„Wer“, stößt Son nach, „wer hat sich erkundigt?“

„Eine Frau“, sagt Kim Hoa, „eine ältere Dame.“

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