Auf der Suche nach dem Land der Verheißung
Otto Emersleben hat einen spannenden historischen Roman geschrieben
An der Spitze der Unternehmung, die sich da Anfang des Jahres 1540 im peruanischen Quito aufmacht, um das Land der Verheißung zu finden, steht Pizarro – aber nicht Franzisco Pizarro, sondern Gonzalo Pizarro, der jüngere, erst 30-jährige Bruder des berühmt-berüchtigten spanischen Konquistadors. Unter seinem Befehl brechen dreihundertfünfzig Spanier und dreitausend indianische Träger auf. Unter großen Entbehrungen und Verlusten gelangt die Expedition über die östlichen Anden hinweg bis in die Urwälder des Amazonastieflandes.
Dort, am Ufer des Rio Napo, einem Zufluss des Amazonas, lässt Pizarro ein Schiff bauen und schickt es unter dem Befehl seines Stellvertreters Orellana stromab. Es soll so schnell wie möglich mit Proviant für die Zurückbleibenden wiederkehren und sie nachholen. Damit fällt die Entscheidung über das Schicksal der Expedition.
Schon nach dem Lesen der ersten Zeilen dieses historischen Romans von Otto Emersleben fühlt man sich mitten drin im Urwald, vermag erst das ewige Halbdunkel und dann die plötzliche Helligkeit zu spüren, sieht sie vor sich, die einst so stolzen spanischen Hidalgos, die nach fast einem halben Jahr ihres Marsches nur noch müde und abgekämpft aussehen, abgerissen und von den Entbehrungen gezeichnet. Und doch war da noch immer diese eine Hoffnung …
Als „Strom ohne Brücke“ erstmals 1980 beim Verlag Neues Leben Berlin als Band 164 der Reihe „Spannend erzählt“ erschien, da trug es einen solchen speziellen Aufdruck – eben „Spannend erzählt“. Und das gilt für diesen historischen Roman noch immer. Spannend erzählt und sehr empfehlenswert.
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