DDR-Autoren
DDR, CSSR, Sowjetunion, Polen ... E-Books, Bücher, Hörbücher, Filme
Sie sind hier: DDR-Autoren: Newsletter 18.02.2016 - Ähnlichkeiten weder ausgeschlossen noch beabsichtigt

Ähnlichkeiten weder ausgeschlossen noch beabsichtigt

EDITION digital präsentiert vier E-Books von Albrecht Franke

 

GODERN bei Schwerin – Zu einer spannenden Begegnung mit vier Büchern des Stendaler Autors Albrecht Franke lädt die EDITION digital aus Godern bei Schwerin ein.

 

Ausgangspunkt für die Erzählung „Erstarrendes Meer“ ist der letzte Besuch des gefeierten Komponisten Georg Friedrich Händel im Frühherbst 1750 in seiner Geburtsstadt Halle. Die Garnisons- und Universitätsstadt an der Saale freilich hat wenig zu bieten, wenn man aus London kommt. Und was wollte Händel eigentlich in Halle? Merkwürdigerweise ist über diese Reise nach Halle kaum etwas bekannt. Franke nutzt diese Lücke in der Überlieferung, um dem Gegensatz von äußerem Glanz und innerer Not des Künstlers nachzuspüren, der zu erblinden droht. Ebenfalls um Künstlerexistenzen geht es in den fünf in dem Band „Letzte Wanderung“ versammelten Erzählungen. Der Titel „Letzte Wanderung“ ist ernst zu nehmen, geht es doch um Augenblicke scheinbaren Scheiterns und um Schlusspunkte widersprüchlicher Biografien. Zwischen Rebellion und Hoffnung, zwischen Ohnmacht und Handeln, zwischen lautem und leisem Protest gegen versteinerte Verhältnisse – diese Spannungsfelder bestimmten das Leben von Peter Hille, Georg Heym, Georg Trakl, Theodor Däubler und Paul Zech. Ihre humane Anstrengung macht sie gegenwärtig, sowohl bei ihrem ersten Erscheinen 1983 wie auch heute. Zur selben Zeit kam – nicht ohne Schwierigkeiten, aber dann doch in zwei Auflagen 1987 und 1989 – auch die Erzählung „Zugespitzte Situation“ heraus. Ein vierzehnjähriges Mädchen wollte sich die Pulsadern aufschneiden und ihr Lehrer muss sich schwierigen Fragen stellen. Und auch wenn es das DDR-Schulsystem längst nicht mehr gibt, verlangen Fragen nach Verantwortungsbewusstsein und Risikobereitschaft sowie nach der Bereitschaft, Konventionen zu dehnen und zu strecken und vorgegebene Muster aufzugeben, immer wieder neue Antworten. Bemerkenswert an dem Buch ist übrigens auch eine Vorbemerkung des Autors: „Ich versichere, dass Ähnlichkeiten nicht ausgeschlossen und nicht beabsichtigt sind.“ Für „Suche nach Einstein oder im Prüfstand des Gewissens“ fungiert Franke nicht als Autor, sondern als Herausgeber eines Manuskriptes seiner Magdeburger Schriftstellerkollegin Christa Johannsen (1914 bis 1981). Als sie ihrem Leben ein Ende setzte, lagen 330 Schreibmaschinenseiten vor. Eine Einstein-Biografie allerdings erwarte der Leser nicht. Vielmehr ist Einstein, gewissermaßen die Spiegelfläche für eine Abrechnung der Schriftstellerin mit der Epoche, in der sie lebte. Die vier E-Books von Albrecht Franke sind unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Google, Apple und Amazon zu haben.

 

Albrecht Franke wurde am 10. Februar 1950 in Seehausen in der Magdeburger Börde als Sohn einer Eisenbahnerfamilie geboren. Nach Schule und Studium arbeitete er als Lehrer zunächst in der ebenfalls in der Börde gelegenen Stadt Wanzleben. Seit 1977 ist er in Stendal zu Hause. Von 1991 bis 2013 war er Lehrer am Winckelmann-Gymnasium und leitete dort auch den Schüler- und Studentenschreibzirkel „Es wird …“. Seit 2013 ist Franke als Autor und Lektor tätig. Seit April 2014 ist er zugleich Vorsitzender des 1992 gegründeten Fördervereins der Schriftsteller Magdeburg e. V. Dessen Sinn und Zweck sei ein Ort der Begegnung und des Austausches für Einzelkämpfer, so Franke gegenüber der Zeitung „Volksstimme“.

 

Die vor 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Als erstes digitales Erzeugnis war 1994 die CD-ROM „Mecklenburg-Vorpommern digital“ erschienen. Als erstes tatsäch-liches E-Book legte der Verlag zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Heute sind es mehr als 750 Titel (Stand Februar 2016) von 100 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, Klaus Möckel, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den SF-Autoren Carlos Rasch, Heiner Rank und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, so als Nächstes der zweite Teil des Verlags-Bestsellers „Das Gold der Templer“ von Ulrich Hinse – sowohl gedruckt als auch als E-Book.

 

Titelbilder können Sie unter http://www.ddrautoren.de/presse.htm herunterladen. Weitere Informationen unter http://www.ddrautoren.de/Franke/franke.htm

DDR-Autoren: Newsletter 18.02.2016 - Ähnlichkeiten weder ausgeschlossen noch beabsichtigt