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Bilanz mit 75: Dem Zwang zur Poesie erlegen

Alle Bücher von Wolfgang Licht jetzt als E-Book erschienen

 

„Bilanz mit Vierunddreißig oder Die Ehe der Claudia M.“ – so lautete der Titel des Debütromans von Wolfgang Licht, der 1978 im Aufbau Verlag erschienen war. Das Buch kennzeichnet zugleich den Beginn der literarischen Produktion des am 1. November 1938 in Leipzig geborenen promovierten Gynäkologen. Licht hatte zunächst Biologie und dann Medizin studiert, um den Menschen erkunden zu können. Jedoch durfte er als Arzt weder die Scham der anderen noch seine eigene durch seine Neugier verletzen. Das erklärt seinen fortgesetzten Zwang zur Poesie, deren Lust er schon als Kind erfahren hatte. Und so begann er Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zu schreiben. Seinem literarischen Debüt folgten weitere sieben Romane. Sowohl „Bilanz mit Vierunddreißig“ wie auch alle anderen seiner Bücher sind jetzt pünktlich zum 75. Geburtstag des in Bad Lausick im Landkreis Leipzig lebenden Autors bei EDITION digital aus Godern bei Schwerin als E-Book erschienen. Sie können unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Apple und Amazon erworben werden.

 

In dem 1986 erschienenen Roman „Die Geschichte der Gussmanns“ beschreibt Licht die Lebensgeschichte des damals einundzwanzigjährigen Drehers Wilhelm, der 1927 die Pflegeeltern verlässt, um seine leibliche Mutter zu finden. In seiner Vorstellung ist sie jung, weißhäutig und von sanfter Natur. Doch in der fremden Stadt wird er nicht mit offenen Armen empfangen und muss sich in der Zeit der Weltwirtschaftskrise dort allein durchkämpfen. Es wird nicht leichter, als er das Mädchen Elisabeth kennenlernt, das ganz so ist, wie er sich seine Mutter erträumt hatte. Als Wilhelm 1933 verhaftet wird, verteilt seine Frau Elisabeth, inzwischen Mutter von drei Kindern, die Flugblätter, die er vor der Gestapo verbergen konnte und stellt neue her. Nachdem Wilhelm aus der Haft entlassen wird, gehen er und Elisabeth ihren gefährlichen Weg wieder gemeinsam. In seiner „Geschichte der Gussmanns“ beschreibt Wolfgang Licht mit subtiler Genauigkeit das Werden und Wachsen einer Familie. Es ist eingeschlossen in die Geschichte des Dritten Reiches und vollzieht sich auf dem in jenen Jahren mitunter sehr schmalen Grat zwischen Gut und Böse, zwischen Humanismus und Barbarei.

 

Dieses große Thema greift Licht auch in dem 2006 erschienenen Roman „Lea – Leben und Lieben einer jungen Journalistin in Palästina“ noch einmal auf Ihr Onkel kann den Freitod seiner jungen jüdischen Frau, die sich aus Angst vor der Gestapo das Leben genommen hatte, bis ins hohe Alter nicht verwinden. Vor allem aber geht es um Leas intensive Liebesbeziehung in Israel - gleichzeitig zu einem Juden und zu einem Palästinenser, die beide eng miteinander befreundet sind. Beide Männer lassen Lea hautnah die auch für sie lebensgefährlichen Konflikte zwischen dem israelischen und dem palästinensischen Volk miterleben, über welche die Auslandskorrespondentin regelmäßig Reportagen aus Jerusalem an ihre Zeitung in Deutschland schickt.

 

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM „Mecklenburg-Vorpommern digital“ herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 340 Titel (Stand September 2013) von 72 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, C. U. Wiesner, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den Sience-Fiction-Autoren Carlos Rasch und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, als Nächstes das Gesamtwerk des durch Buch und Film „Spuk unterm Riesenrad“ bekannten Schriftstellers C. U. Wiesner.

 

Foto und Titelbilder können Sie unter http://www.ddrautoren.de/presse.htm herunterladen. Weitere Informationen unter http://www.ddrautoren.de/Licht/licht.htm

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