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Wer hat Winckelmann ermordet?

EDITION digital gratuliert Joachim Lindner zum 90. Geburtstag

 

GODERN bei Schwerin – Kriminalrichter Sacci steht vor einem Rätsel: Wer ist der unbekannte Tote, der da am Vormittag des 8. Juni 1768 in der Osteria Grande in Triest ermordet wurde? Offenbar hatte der Logiergast viel Wert auf sein Inkognito gelegt. Endlich findet die Polizei der Hafenstadt im Koffer des Opfers einen Pass. Der ist ausgestellt auf Johann Joachim Winckelmann. Präfekt der Altertümer Roms. Aber erst im Laufe der Ermittlungen wird den Behörden der Stadt bewusst, welche bedeutende Persönlichkeit der Ermordete zu Lebzeiten gewesen war. Der flüchtige Täter kann zwar bald gefasst und überführt werden, aber vieles in seinen Aussagen bleibt dennoch widersprüchlich. Doch Sacci setzt seinen ganzen Ehrgeiz daran, diesen ungewöhnlichen Fall restlos aufzuklären. Vor allem: Weshalb musste Winckelmann sterben?

 

Autor Joachim Lindner, der Ende dieses Monats in Eichwalde in Brandenburg seinen 90. Geburtstag feiern kann, hatte in seinem 1978 erschienenen Roman „Mordfall W.“ das damalige Geschehen nach den erst 1964 wieder aufgefundenen Ermittlungsakten spannend rekonstruiert. Dieser Kriminalroman ist jetzt gemeinsam mit zwei anderen Büchern des am 25. April 1924 in damaligen Gleiwitz in Oberschlesien geborenen Schriftstellers und Herausgebers bei der EDITION digital in Godern bei Schwerin als E-Book erschienen. Alle drei Titel können ab sofort unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Apple und Amazon als E-Book erworben werden. In den beiden historischen Erzählungen „Annettes späte Liebe“ aus dem Jahre 1982 und „Die Frucht der bitteren Jahre“ aus dem Jahre 1990 befasst sich der aus einem bürgerlichen Elternhaus stammende Autor mit dem Leben und dem künstlerischen Wirken der Schriftstellerin und Komponistin Annette von Droste-Hülshoff (1797 bis 1848) sowie des außerordentlich vielseitigen Kammergerichtsrats und Dichters E. T. A. Hoffmann (1776 bis 1822), der alles andere war als ein ewig betrunkener Gespensterdichter.

 

Joachim Linder, der 1942 in die Wehrmacht einberufen worden war und an der Ostfront verwundet wurde, erlebte das Kriegsende in einem Lazarett in Ratzeburg in Schleswig-Holstein. In Delitzsch bei Leipzig, wohin seine Eltern ausgesiedelt worden waren, holte er in einem Sonderkurs das Abitur nach und studierte anschließend an den Universitäten Rostock und Leipzig Germanistik und Geschichte. Danach arbeitete er ein Jahr als Lehrer in Bad Berka und wurde 1953 Lektor im Ost-Berliner Verlag Rütten & Loening. 1955 wechselte er zum Verlag der Nation, wo er bis zu seinem offiziellen Abschied aus dem Berufsleben 1989 tätig war. Zu den von Lindner herausgegebenen Büchern gehören unter anderen „Shakespeare-Novellen“, die „Briefe an eine Freundin“ von Wilhelm von Humboldt und die Novelle „Eine Meerfahrt“ von Joseph von Eichendorff.

 

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne. Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM „Mecklenburg-Vorpommern digital“ herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 420 Titel (Stand April 2014) von 72 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, C. U. Wiesner, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den Sience-Fiction-Autoren Carlos Rasch und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu.

 

Titelbilder können Sie unter http://www.ddrautoren.de/presse.htm herunterladen. Weitere Informationen unter http://www.ddrautoren.de/Lindner/lindner.htm

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