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Ein DDR Klassiker: Seine „Spur der Steine“ bleibt

Zum ersten Todestag jetzt alle Bücher von Erik Neutsch digital

 

GODERN bei Schwerin – Pünktlich zum ersten Todestag des großen DDR-Schriftstellers Erik Neutsch am 20. August liegt jetzt sein Gesamtwerk auf E-Books vor. Urheber dieser produktiven Würdigung ist die EDITION digital aus Godern bei Schwerin, die noch zu dessen Lebzeiten die bekanntesten Werke des viel gelesenen Autors im Programm hatte. Dazu gehört vor allem der 1964 erschienene Erfolgsroman „Spur der Steine“, der mit einer Auflage von mehr als 500.000 zu den erfolgreichsten und bedeutendsten Werken der DDR-Literatur gehört. Der DDR-Klassiker wurde 1996 mit Manfred Krug in der Hauptrolle des rebellisch-verantwortungsvollen Zimmermann-Brigadiers Hannes Balla erstklassig von der DEFA verfilmt (Regie: Frank Beyer), allerdings schon drei Tage nach seiner Uraufführung vom Spielplan abgesetzt und erst 1989 nach dem Fall der Mauer wieder aufgeführt. Seit Mitte der 1970er Jahre arbeitete Neutsch an seinem erklärten Hauptwerk, dem ursprünglich auf sechs Bände angelegten Roman-Zyklus „Der Friede im Osten“. Darin wollte der Autor die Geschichte der DDR literarisch nachzeichnen. Die Romane 1 bis 4 erschienen 1974, 1978, 1985 und 1987. Im fünften Band, der von seinem Schriftstellerkollegen und Freund Eberhard Panitz um ein paar Seiten vollendet wurde und im Februar 2014 in der Eulenspiegel Verlagsgruppe erschien, thematisierte Neutsch auch die Geschehnisse um die Verfilmung seines Bestsellers „Spur der Steine“. Zu den jetzt die Neutsch-Kollektion komplettierenden Titeln gehören seine Nachwendebücher „Verdämmerung“, „Totschlag“, Die Liebe und der Tod“ und „Storckheim kommt“, die beiden Kinderbücher „Olaf und der gelbe Vogel“ und „Vom Gänslein, das nicht fliegen lernen wollte“ sowie die Bücher „Heldenberichte“, „Da sah ich den Menschen und „Die anderen und ich“ aus DDR-Zeiten. Die besten Erzählungen aus diesen Sammelbänden, wie „Akte Nora S.“, „Bitterfelder Geschichten“, „Tage unseres Lebens“„Die Regengeschichte“ und „Die zweite Begegnung“ sind analog zu den DDR-Büchern auch einzeln als E-Book erhältlich. Alle E-Books können ab sofort unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Apple, Google und Amazon gekauft werden.

 

Erik Neutsch wurde am 21. Juni 1931 in Schönebeck/Elbe als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren, studierte nach Oberschule und Abitur an der Universität Leipzig Gesellschaftswissenschaften und Journalistik und war zwischen 1953 und 1960 als Reporter sowie als Kultur- und Wirtschaftsredakteur des SED-Bezirksorgans „Freiheit“ in Halle tätig, der Vorgängerin der heutigen „Mitteldeutschen Zeitung“. Seit diesem Zeitpunkt war Neutsch, seit 1963 Mitglied der SED-Bezirkleitung Halle, als freier Schriftsteller und Journalist tätig. Zum umfangreichen Werk des ungemein produktiven Schriftstellers gehören Romane, Erzählungen, Kinderbücher, Essays, Gedichte, Schauspiele, ein Opernlibretto und Drehbücher. Erik Neutsch war seit 1960 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR. Seit 1974 gehörte er als ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR an. Seit 1990 war er Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller. Er wurde zweimal mit dem Nationalpreis der DDR geehrt, erhielt den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste und andere Auszeichnungen. Erik Neutsch starb am 20. August 2013 in Halle an der Saale.

 

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne. Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM „Mecklenburg-Vorpommern digital“ herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 500 Titel (Stand August 2014) von rund 100 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, C. U. Wiesner, Klaus Möckel und Wolfgang Schreyer sowie den Sience-Fiction-Autoren Carlos Rasch und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, so als Nächstes drei Kinderbücher des im Sommer 1926 als Sohn eines Kaufmanns und einer Klavierpädagogin in Stettin geborenen vorpommerschen Pfarrers und Autors Gerhard Dallmann.

 

Titelbilder können Sie unter http://www.ddrautoren.de/presse.htm herunterladen. Weitere Informationen unter http://www.ddrautoren.de/Neutsch/neutsch.htm

 

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