Was ist ein Pingoin oder wie rettet man einen großen Goldschatz vor einem habgierigen König? – Drei E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
(Pinnow 10.03. 2017) Nein, es geht nicht um einen Mord. Es geht um einen Suizid. Aber warum bringt sich eine junge Frau um? Diese Frage stellt sich den Kriminalisten im ersten der drei Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 10.03. 17 - Freitag, 17.03. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Die beiden anderen Angebote stammen vom selben Autor, der seine Leser in eine bewegte Zeit und in die alte und neue Welt entführt. Es kann nicht schaden, wenn Sie schon mal was vom Templerorden gehört haben. Aber die Hinse-Bücher lassen sich auch ohne derartige Kenntnisse und womöglich in einem Zuge lesen. Aber Vorsicht! Spätestens hinterher beginnt man sich doch für die Templer und ihre Geschichte zu interessieren. Wetten dass …
Erstmals 1986 erschien in der bekannten und beliebten DIE-Reihe des Verlags Das Neue Berlin der Kriminalroman „Poesie ist kein Beweis“ von Jan Eik. Die Abkürzung DIE stand übrigens für Delikte, Indizien und Ermittlungen. Und die Ermittlungen verlaufen in diesem Falle zumindest etwas ungewöhnlich: Eine junge Frau stirbt an den Folgen einer Überdosis Schlaftabletten. Auf der Suche nach dem Motiv der Tat gerät der K auch der Journalist Conrad Pingel, ein Bekannter der Verstorbenen, unter die Lupe. Durch das gegen ihn gerichtete Misstrauen motiviert, beginnt er mithilfe eines lyrischen Steckbriefes nach einem Mann zu recherchieren, den die junge Frau anscheinend mehr liebte als ihr Leben. Obwohl Conrad Pingel die polizeilichen Ermittlungen erschwert, in den Verdacht zumindest moralischer Schuld gerät und selbst beinahe einen Unschuldigen überführt, kann er die Klärung des Todesfalles durch die K auch für sich als Erfolg verbuchen. Aber lernen wir erst mal Conrad Pingel kennen – zumindest ein bisschen. Und natürlich auch Buzek:
„Als Conny die dreihundert Teile des Puzzles auf seinem Schreibtisch ausgeschüttet hatte und sie nach Farben und Motiven zu ordnen begann, erlahmte sein Eifer schnell. Allzu viele Bruchstücke blauen Himmels und undurchdringlichen Dickichts waren darunter, viel mehr als die Vorlage vermuten ließ. Die Ausschnitte mit den Dächern der südlichen Stadt in der Ferne und den im Vordergrund abgebildeten Personen hatte er bald zusammengesetzt. Ein Bild von annähernder Vollständigkeit aber wollte ihm nicht gelingen. Gitta, die ihm das Spiel zu Weihnachten geschenkt hatte, schien recht zu behalten: Ein geduldiger Mensch war Conrad Pingel nicht. Außerdem hatte er keine Zeit für derartige Späße.
Buzek lauerte auf ihn und den versprochenen Gerichtsbericht von P. Legien. Von seinen zahlreichen Pseudonymen klang das am ernsthaftesten. Glossen pflegte er einfach nur mit Conny zu unterzeichnen. Für längere Beiträge standen ihm wahlweise P. Nigel oder Leo C. Pingrad zur Verfügung. Als Carl Peingold bot er den Lesern Wanderrouten und Stadthistorisches an. Congelin hieß er als Kulturrezensent, und gelegentlich nannte er sich auch Gelpin oder Leping. Aus Conrad Pingel ließ sich eine Menge neuer Namen herstellen. Selbst als Pingoin war er schon im Blatt aufgetaucht. Natürlich hatte ein gewissenhafter Leser diese Schreibweise des antarktischen Vogels bemängelt und die sprachgeschichtliche Ableitung des Namens beigefügt.
Buzeks Büro, spartanisch eingerichtet und nüchtern wie die meisten Beiträge in der Zeitung, deren Redaktion er seit Jahrzehnten angehörte, roch nach kaltem Rauch und staubigem Papier, das sich in hohen Stößen auf jedem freien Platz türmte. Der Redakteur war ein freundlich wirkender Mensch mit länglichem Schädel, auf dem nur noch wenige Haare sprossen, die er vermutlich morgens sorgfältig zur Stirn hin kämmte. Conny kannte ihn nicht anders als mit verwehten Strähnen auf dem Hinterkopf und blanker Glatze vorn, über die Buzek von Zeit zu Zeit mit den Fingerspitzen strich, als forsche er nach wiederkehrendem Haarwuchs.
Das Erscheinen seines freien Mitarbeiters stimmte ihn offensichtlich fröhlich. „Wird Zeit, dass Sie auftauchen. Ich habe etwas für Sie.“ Er schaute Conny mit strahlenden Augen an. „In Ihrer Heimatstadt! Was sagen Sie nun?“ Conny schwieg vorsichtshalber. Angesichts Buzeks dick aufgetragener Freude schien ihm das angebracht. Außerdem machte sowieso niemand einem freien Mitarbeiter eine Reportagefahrt über zweihundert Kilometer mit der Reichsbahn und für sieben Mark Tagegeld streitig.
In der Stadt, in der Conny geboren war, stand der Hochschule ein Jubiläum ins Haus. Buzek oder - was wahrscheinlicher war - die Redaktionssekretärin hatte bereits alles geklärt: Eine Magnifizenz war gefunden und ein Termin vereinbart. „Morgen um elf“, sagte Buzek. „Fünfundfünfzig Zeilen für die Wochenendausgabe.“ „Morgen?“, fragte Conny gedehnt. „Morgen ist bereits Donnerstag. So aktuell sind wir doch sonst nicht.“ Buzek strahlte nicht mehr. „Da ist was rausgefallen“, brummelte er. „Als ich bei der Zeitung anfing, wurde noch nachts gearbeitet. Sie haben bis Freitag vormittag Zeit!““
Zugegeben, die Geschichte, die laut einer Anmerkung des Autors erfunden sei und Ähnlichkeiten mit Personen und tatsächlichen Begebenheiten seien zufällig, also diese Geschichte klingt an einigen Stellen schon ein wenig nach Vergangenheit. Wo gibt es denn noch eine Reichsbahn und sieben Mark Tagegeld?
Aber noch weiter in die Vergangenheit führen die beiden historischen Romane von Ulrich Hinse, die sich beide einem faszinierendem Thema widmen. Und dieses faszinierende Thema sind die Templer und ihr Goldschatz. Im Angebot dieses Newsletters sind diesmal Teil 1 und Teil 3 der Reihe über das Gold der Templer. Zunächst der 2014 bei der EDITION digital sowohl als gedrucktes Buch wie auch als E-Book erschienene Titel „Das Gold der Templer. Ein historischer Roman über den Verbleib des Templerschatzes anno domini 1307: Jaques de Molay, der Großmeister des in der ganzen Welt des Orients und des Okzidents bekannten, geschätzten aber auch gefürchteten Templerordens war entsetzt. Sein Orden sollte aufgelöst, die Ritter verhaftet werden und das riesige Vermögen der französischen Krone zufallen. Die Haftbefehle waren bereits ausgestellt und an alle Gouverneure und Bischöfe in Frankreich verteilt worden. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307, sollen in den Morgenstunden überall im Land die Vasallen des Königs jeden Templer festnehmen und einkerkern.
Alle Templer zu retten scheint dem Großmeister nicht mehr möglich. Deshalb stellt er in aller Eile drei Maultierkarawanen zusammen, die mit wenigen Leuten das Archiv und das Gold in Sicherheit bringen sollen. Eine Karawane ist für England bestimmt, eine soll über See nach Portugal gehen und eine weitere auf die Festung der Templer nach Ponferrada in Spanien gebracht werden. Der junge flandrische Tempelritter Jan van Koninck hat zusammen mit dem Stellvertreter des Großmeisters die Ehre, die Karawane nach Spanien in Sicherheit zu bringen, als in den Pyrenäen sein Mentor erschlagen wird. Die Verantwortung lastet ab sofort auf seinen Schultern. Gelingt es ihm wirklich, die kleine Karawane gegen alle Widerstände im Winter über die Pyrenäen zu bringen und Ponferrada zu erreichen? Eine stattliche Anzahl französischer Soldaten, geführt von einem alten Landsknecht, hat sich auf seine Spur gesetzt. Und auch innerhalb der sonst eingeschworenen Templer gibt es Widerstände. Es erscheint mehr als fraglich, das Gold vor dem gierigen französischen König Philipp IV. und seiner nicht viel besseren Frau Johanna von Navarra in Sicherheit zu bringen. Ein Roman aus der Zeit des finsteren Mittelalters, in der es ehrenhafte Ritter aber ebenso viele Schurken gab.
Aber lernen wir auch hier zunächst wieder eine der Hauptfiguren kennen – und zwar, wie es sich für einen solchen Roman über Ritter gehört – natürlich im Kampf:
„Die Glocken am Kirchturm der Stadt Kortrijk in Flandern läuteten. Dumpf wummerte ihr Klang über das Schlachtfeld. Sie verkündeten den glanzvollen Sieg der Flandern gegen die Franzosen. Jan van Koninck, der zweiundzwanzigjährige junge Mann mit den gekräuselten roten Haaren, den blauen Augen und der kräftigen, durchtrainierten Figur unter dem jetzt Blut bespritzten ledernen Wams, stand etwas gebeugt, auf sein blutiges Schwert gestützt, am Rande eines Eschenwäldchens. Eine Wurfaxt, die schon aus normannischer Zeit bekannte Franziska, steckte im Gürtel. Er schaute auf die Szene vor ihm in der Niederung.
Dicht gedrängt vor einem Bach, der sich durch die morastige Senke schlängelte, lagen Hunderte von toten Rittern in ihren ehemals glänzenden, jetzt nach der Schlacht aber stumpfen, blutigen Rüstungen und ebenso viele tote oder schwer verletzte Pferde. Jan summte ein leises Lied. Es war das Totenlied für die Ritter des französischen Königs Philipp des Schönen, der selbst nicht an dem Massaker teilgenommen hatte. Der Sieg war ohnehin eingeplant. An eine Niederlage war nicht im Entferntesten gedacht worden. Deshalb hatte er seinen einäugigen Kanzler Pierre Flote als Feldherrn gesandt und Jaques de Chatillon als zukünftigen Gouverneur gleich mitgeschickt. Die unruhigen Flandern sollten zur Raison und der lukrative Tuchhandel mit England und der Hanse unter französische Kontrolle gebracht werden.
Aber es war dann doch anders gekommen. Fast alle nordfranzösischen Ritter hatten ihr Leben für den König auf dem Schlachtfeld lassen müssen, nur wenige waren entkommen. Über das Schlachtfeld mit den unzähligen Toten und Schwerverletzten wuselten unzählige junge und alte zerlumpte Menschen und Bürger aus Kortrijk, die den Toten und Sterbenden ihre Wertgegenstände abnahmen. Van Koninck nestelte an seinem Wams. Mit etwas Mühe zog er den goldenen Anhänger hervor und betrachtete ihn. Er war, wie die Kette auch, aus purem Gold. Langsam strich er mit seinen Fingern über das Wappen. Ein französisches Wappen, ein Königswappen, was die drei Lilien verrieten. Er hatte es einige Monate vorher von einem französischen Ritter bekommen, der den Aufstand der flämischen Bürger in Brügge gegen die französische Besatzung nicht überlebt hatte. Eigentlich hatte er den verletzten Franzosen aus Wut töten wollen, weil er durch seine Gegenwehr die Flucht des Gouverneurs Jaques de Chatillon ermöglicht hatte. Hasserfüllt hatte Jaques de Chatillon noch zurückgerufen, dass er schon allein deshalb zurückkommen würde, nur um ihm eigenhändig den Kopf abzuschlagen. Der verletzte Ritter hatte sich mit Mühe die Kette mit dem Wappen abgenommen und dem jungen Flandern gegeben. Vielleicht bringt es dir irgendwann einmal Glück, hatte der Franzose gemurmelt, dann war er verschieden. Jan hatte das Medaillon zwar genommen, aber sonst hatte ihn der nach seiner Kleidung offensichtlich adelige Franzose nicht weiter interessiert. Er hatte ihn in seinem Blut liegen lassen und war den anderen flüchtenden Franzosen hinterhergelaufen. Sein Vater Pieter, sein Bruder Wim und er, der jüngste Sohn des Webers Pieter van Koninck, waren kurz darauf wegen ihres Mutes und ihres verwegenen Vorgehens bei der Befreiung von Flandern von Robert von Bethune, dem Grafen von Flandern, zum Ritter geschlagen worden.
Dieses Mal war ihm de Chatillon nicht entkommen. Selbstgefällig war er in die Falle geritten und im sumpfigen Ufer des kleinen Flüsschens vor Kortrijk stecken geblieben. Seine Rüstung war zu schwer, als dass er hätte problemlos absitzen und mit dem Schwert kämpfen können. Das war sein Todesurteil. Die flämische Infantrie war dem schwerfälligen Ritter zu Fuß deutlich überlegen und Jan van Koninck hatte genau aufgepasst, wo Jaques de Chatillon hingeritten war. So kreuzten sich auf dem Schlachtfeld ihre Wege erneut. De Chatillon erkannte sofort, wer sich ihm in den Weg stellte, und versuchte mit kräftigen Schwerthieben, dem Jüngsten der Koninck-Sippe den Garaus zu machen. Aber der flinke, junge Flame wich allen Hieben geschickt aus, wehrte mit seiner Wurfaxt und dem Schwert die Hiebe ab und ließ den Franzosen sich müde schlagen. Wobei Jan höllisch aufpassen musste. Die Fechtkunst von de Chatillon war legendär. Aber dazu gehörte natürlich auch, dass sich der Ritter schnell und trickreich bewegen konnte. Aber genau das fehlte hier. Nur wenige Schritte gelangen dem schwer gerüsteten Ritter im Sumpf. Er sank immer tiefer ein und konnte sich nur noch auf einem Fleck stehend verteidigen, während Jan in seiner leichten Kleidung um ihn herumstapfte. Wenn er in seinem Rücken stand, hatte er Mühe, seinen Gegner durch die Sehschlitze zu erkennen. Als einige weitere Franzosen heranritten, um dem Gouverneur zu Hilfe zu eilen, machte Jan dem Kampf ein schnelles Ende. Er wehrte einen Schlag des Franzosen mit seiner Franziska ab und stieß ihm mit der ganzen Kraft seines rechten Arms das Schwert von unten durch den Rüstungsschlitz zwischen Helm und Harnisch in den Hals. Augenblicklich sackte de Chatillon zusammen und starb. Mit einem Ruck zog Jan sein Schwert aus dem Körper des Sterbenden, um die heranreitenden Franzosen abwehren zu können. Aber als die sahen, dass Reiten in dem Sumpf nicht möglich und ihr Anführer bereits gestorben war, zügelten sie die Pferde und ritten auf festen Untergrund zurück. Jan nahm noch an dem einen oder anderen Scharmützel teil, aber der so ungleich begonnene Kampf war letztlich zugunsten der Flandern entschieden. Das, was niemand zu glauben gewagt hatte, war eingetreten. Die bürgerlichen flandrischen Infanteristen hatten mit ihren selbst gebastelten Waffen gegen die Truppe aus hochdekorierten, gut gerüsteten französischen Rittern gewonnen. Die Ritter waren nicht zuletzt an ihrer Arroganz gescheitert. Flandern war unabhängig geblieben und musste sich Philipp dem Schönen nicht beugen.“
Gerade eben erst – ebenfalls sowohl als gedruckte Ausgabe wie auch als E-Book – erschienen ist „Das Gold der Andentempler. Ein historischer Roman über den Aufenthalt der Templer bei dem Volk der Chachapoya in den Anden“. Das ist der dritte Teil der Reihe „Das Gold der Templer“ von Ulrich Hinse: Pablo de Alvares war ein Ritter des Templerordens, er war in Asturien geboren und seinem Vater ins Heilige Land gefolgt. Dort konnte er sich aus der Festung Akkon retten und war mit dem Großmeister Jaques de Molay nach Paris gekommen. Von dort zieht er mit Joao Lourenco nach Portugal, um das Gold der Templer vor König Philipp dem Schönen in Sicherheit zu bringen. Einem Eid zufolge, den er seinem alten Vater geleistet hatte, folgte er Joao Lourenco mit dem Gold der Templer über das atlantische Meer. Dort jedoch zerstritt er sich mit seinem Ordensbruder und lockte den größten Teil der Schiffsbesatzung hinein in den Urwald – wo er das Paradies vermutete. Mit den Händlern der Chachapoya gelangten sie nach langer Fahrt auf dem Amazonas zu den Anden, wo die Eingeborenen wohnten und sie herzlich aufnahmen. Dann aber wurden sie von den Inka überfallen, die ihnen das gesamte Gold raubten.
Pablo macht sich auf die Suche und wundert sich, wie wenig Interesse seine Ordensbrüder daran haben, den Schatz wiederzufinden. Selbst sein treuer Gefolgsmann Ragnar, ein hünenhafter Normanne, fällt ihm in den Rücken und verlässt ihn. So muss sich Pablo de Alvares allein auf die Suche nach dem Gold machen. Während dieser Suche lernt er die Steinstraßen der Inka, den Goctafall, den größten Wasserfall der Erde, und die Goldschmiede der Anden, die Tairona, kennen, aber auch Kuelap, die Festung der Chachapoya. Als diese von den Inka angegriffen wird, um die Chachapoya zu unterwerfen, trifft Pablo de Alvares wieder auf den Normannen Ragnar. Es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod.
Hören wir auch hier den Anfang dieses spannenden historischen Romans von Ulrich Hinse, der offenbar gar nicht genug bekommen kann von den Templern und ihrem Gold. „Es war erst wenige Wochen her, als die kleine Truppe der Tempelritter aus der Alten Welt, genauer aus dem Norden Portugals, mit ihrem umgebauten Wikingerschiff Le Buscard über das Atlantische Meer gesegelt war. Die Templer waren in einer neuen, für sie völlig fremden Welt angekommen. Freundliche Menschen hatten sie in ihrem Dorf am Rande eines fast undurchdringlichen Waldes empfangen. Und sie lernten das Leben am großen Strom kennen, das so ganz anders war, als sie es aus Europa kannten. Für sie schien es das Paradies zu sein. Obst, Fleisch, Fisch in Hülle und Fülle. Es konnte ohne Verbote gejagt und gefischt werden und der Wald lieferte die Früchte. Trotzdem wollte ihr Führer, der Tempelritter Joao Lourenco, der sie mit seinen nautischen Kenntnissen bis hierhin in die Neue Welt geführt hatte, wieder zurück.
Das ergab für Pablo de Alvares, Joaos Stellvertreter, keinen Sinn. Er hatte einen anderen Plan. Er wollte einen Teil der Templer überreden, mit ihm in der Neuen Welt zu bleiben. Sollte Joao doch zurückfahren, mit wem er wollte. Er und seine Gefolgsleute würden hier bleiben. Hier, wo sie das Paradies vermuteten. Aber so einfach war es nicht, diesen Plan umzusetzen. Bei Anwesenheit von Joao würde ihm wahrscheinlich nur Ragnar, der normannische Riese und persönliche Gefolgsmann, folgen. Die Zeit, seinen Plan zu realisieren, war für Pablo gekommen, als sich Joao mit seinem Vertrauten Kasim und einem weiteren Templer auf einem Jagdausflug befand. Dass dieser Ausflug länger dauerte als geplant, dafür hatte Pablo gesorgt. Über den Dolmetscher, dem Kaplan der Templer, hatte er bei den Gastgebern ein Gerücht gestreut, was vermutlich zum Tod der Jäger führte. Ihm konnte das nur recht sein.
Kaum war Joao mit dem muslimischen Arzt Kasim, seinem vertrauten Freund, zur Jagd mit einem Einbaum abgefahren, setzte Pablo seinen Plan um. Für einige der Templer war das im Stich lassen ihres Anführers schon eine schlimme Aktion. Sie empfanden es als Bruch ihres Eides, den sie dem Orden geschworen hatten. Ewige Treue und Gehorsam. Sich in Abwesenheit von Joao Lourenco von Bord ihres Schiffes in der Flussmündung zu stehlen und auch noch das anvertraute Gold mitzunehmen, war eindeutig ein Treuebruch. Aber warum hatte der Sturkopf Joao sich auch mit Pablo de Alvares gestritten.
Ihr neuer Führer, Pablo de Alvares, hatte Recht. Sie waren hier im Paradies angekommen und genau das hatte Joao Lourenco bestritten. Pablo des Alvares hatte die Zeit eines Jagdausfluges von Joao genutzt und an Bord abstimmen lassen. Nur gut zehn Templer wollten am Le Buscard bleiben, um auf die Rückkehr von Joao zu warten. Die anderen wollten mit Pablo de Alvares und seinem Adlatus, dem riesigen, blonden Normannen, auf den Booten der Eingeborenen, die sich Chachapoya nannten, weiter ins Paradies fahren. Fra Domenico, der Kaplan der Templer, hatte sich als Sprachgenie erwiesen und bei ihrem Aufenthalt bei den Eingeborenen innerhalb kürzester Zeit deren Sprache gelernt. So hatte er für Pablo bei den Urwaldhändlern gefragt, ob sie ihn und seine Templerbrüder in ihre Heimat mitnehmen würden.
Die freundlichen Eingeborenen hatten nichts dagegen. So waren die Templer mit ihren Goldkisten und ihren persönlichen Gegenständen, auf die sie nicht hatten verzichten können oder wollten, von Pablo auf die Einbäume der Chachapoya verteilt worden. Alle, die in den Booten saßen, hatten sich freiwillig Pablo de Alvares angeschlossen und fuhren jetzt mit den Eingeborenen den Fluss hinauf ins Paradies, wie sie glaubten.“
Aber ob sie wirklich im Paradies ankommen, das wird sich erst noch zeigen müssen. Und auch, ob sie mit Gold dort in der neuen Welt wirklich noch etwas anfangen können. Neugierig geworden? Dann lesen Sie einfach die beiden Templer-Romane und vielleicht auch gleich noch Teil 2 dazu. Gewissermaßen die Templer komplett.
Aber haben Sie auch die Leseprobe des Krimis mit dem lyrischen Steckbrief von Jan Eik aufmerksam studiert? Und wissen Sie nun, was ein Pingoin ist?