Vier Weltraumveteranen vom Schlage Münchhausens erzählen utopische Lügengeschichten. Ihrer Erinnerungen überdrüssig, entdecken sie Wert und Vergnügen des Lügens. Das macht ihnen den Aufenthalt in einer ausgedienten Orbitalstation zur wirklichen Freude und ergibt an drei langen Abenden im Wirtshaus „Zum Müden Gaul“ zwölf Geschichten. Wirsing, Stroganoff, Fontanelli und Kraftschyk - so heißen die vier - erfinden Geschichten, die nicht stimmen, jeder, wie es Kopf, Erfahrung und Fantasie - die vor allem - ermöglichen. Das Lügnerische meint hier nicht die Verdrehung des Wirklichen, sondern Erprobung des Möglichen, und möglich scheint ihnen vieles.
Zum Beispiel künstliche Zweitmenschen, die Unannehmlichkeiten des Alltags abfangen und Ruhe vor jedem Übel gönnen.
Denn besagter Nothelfer geht dazwischen, wenn etwa eine Karambolage im Straßenverkehr nicht zu verhindern war, wenn es folgerichtig Protokollarisches zu verrichten gibt.
Der Roboter, nach wie vor das beliebteste Requisit in der utopischen Literatur, hat es auch in manch anderer Geschichte zu fleißiger und nicht immer leicht durchschaubarer Mithilfe gebracht. Verliebt gar - und das sowohl auf dem Mond als auch auf der Erde - vermag er sich zu stellen, nein: zu verstellen. Weil Verstellung, im Lügen fantasievoll probiert und anmaßlich gegen Selbstverständliches gesetzt, das Thema dieses Buches ist. Eine Verstellung freilich, die nicht in betrügerischer Absicht, sondern im bewussten Abwägen menschlicher Möglichkeiten, wünschenswerter wie auch verlachenswerter, ihren Anlass sieht.