Im Traum erschien Nepomuk einmal ein Historiker und eröffnete ihm, Aristoteles habe während einer seiner Vorlesungen Haselnüsse an seine Schüler verteilt. Darauf erschien ein anderer Historiker, der aufgrund neuerer Forschungen herausgefunden hatte, dass es Anisplätzchen gewesen seien, worauf beide heftig aneinandergerieten und sich gegenseitig die Autoritäten aller philosophischen Schulen zum Beweise ihrer Behauptungen um die Ohren schlugen. Nepomuk erwachte in Schweiß gebadet.
Von Fragen solcher Art, sagte er später, genügt eine fürs Leben. Ich gehe seitdem nur noch unter den größten Befürchtungen schlafen, obwohl ich selten träume. Und er gähnte zum Erbarmen: Waren es nun Haselnüsse oder Anisplätzchen?
Nepomuk war ein Gemälde gestohlen worden, auf dem eine Perlenkette abgebildet war. Er kaufte sich ein anderes Gemälde. Auf ihm war ein Paar alter Schuhe zu sehen.
In einem Gespräch wurde die Ansicht geäußert, dass der Besitzer eines Autos mehr von der Welt zu sehen bekomme als ein Benutzer der volkstümlichen Verkehrsmittel.
Von welcher Welt?, fragte Nepomuk. Und er setzte hinzu, dass einer seiner Bekannten, seit er über einen Wagen verfüge, manches nicht mehr sehe, obwohl er von Berufs wegen in intimem Verkehr mit der Wirklichkeit stehen müsse.
Nepomuk war bei einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen. Als man ihm sagte, er könne von Glück reden, dass er noch mit dem Leben davongekommen sei, wehrte er bescheiden ab.
Nach dem Vortrag eines langweiligen, weil nichtssagenden Redners bemerkte man beiläufig, dass es auf der Welt doch noch immer völlig unnütze Menschen gebe. Nepomuk stellte dagegen, dass eben dieser Redner ihm schon oft von großem Nutzen gewesen sei.
Da das keiner wahrhaben wollte, erklärte sich Nepomuk genauer: Ich denke an ihn, wenn ich einmal nicht einschlafen kann. Woraus folgt, dass kein Mensch unnütz ist. Man muss ihn nur zu nehmen verstehen.
Nepomuk unterhielt sich mit seinem Nachbarn über das Wetter. Als es anfing zu regnen, wechselte er das Thema.