So hat noch keiner bisher über Theater geschrieben. Diese Schrift wird in der ausgesprochenen Dürre unserer Theaterliteratur (und -diskussion) wie ein Labsal wirken und insbesondere die nahezu trostlose Lage hinsichtlich des Standes von Theatergeschichtsbewusstsein bei uns erheblich positiv beeinflussen.
Die allgemeine Bestimmung der gesellschaftlichen Funktion der Kunst, die außerordentlich interessante und weitreichende Spieltheorie, die Bestimmungen von Spezifika des Theaters - seien es die Reprovisation, die verschiedenen Grade der Synthese des Theaters, das Verhältnis von Literatur und Theater, die Forderung nach zwei Probenphasen und damit die grundlegende Behandlung der Bedeutung von Publikum u.a.m. - es erscheint überflüssig, aufzählen zu wollen, was da alles an Lobenswertem, weil Neuem und Zukunftsweisendem, vorhanden ist ...
Rudolf Münz 1984