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Die Hexe vom Fischland. Leben und Leiden der Tillsche Schellwegen von Rudi Czerwenka
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Preis E-Book:
6.99 €
Veröffentl.:
30.10.2013
ISBN:
978-3-86394-429-2 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 169 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Geschichte, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/Mittelalter, Belletristik/Liebesroman/Spannung, Belletristik/Verbrechen
Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery, Belletristik: romantische Spannung, Historische Kriminalromane, Historische Liebesromane, 1000 bis 1500 nach Christus
Hexenverbrennung, Folter, Verleumdung, Liebe, Mord, Ribnitz, Güstrow, Teufel
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Lodernde Flammen in Güstrow

Rudi Czerwenka hat einen Kriminalfall nach alten Akten aufgerollt

Am 17. Mai 1664, also vor nunmehr dreieinhalb Jahrhunderten loderten auf dem Markplatz von Güstrow in Mecklenburg die Flammen. Und die Masse schaute halb fasziniert, halb angewidert zu, wie da ein Mensch verbrannt wurde – was heißt, ein Mensch. Eine Hexe wurde verbrannt. Es war, wie spätere Generationen wissen werden, die letzte Hexenverbrennung in Güstrow.

Das Opfer hieß Tillsche Schellwegen. Sie liebte den Frauenverführer Johann Holste fast wie einen Gott. Doch während sie diese Beziehung und ihre Liebe ernst nimmt, findet Holste diese Beziehung bald nur noch lästig. Er sieht es als Hinderungsgrund für sein weiteres Fortkommen. Er will Küster werden. Und um dieses Amt zu bekommen, nimmt er die Witwe des Küsters zur Frau. Gleichzeitig aber will er Tillsche nicht verlieren. Jedoch ist diese inzwischen ebenfalls verheiratet.

Also plant Johann Holste ein Attentat auf den Fischer Hans Dahm, bei dem jedoch nicht der Fischer, sondern ein anderer Dorfbewohner getötet wird. Was ist jetzt zu tun? Um sich selbst zu retten, bezichtigt Holste seine ehemalige Geliebte Tillsche der Hexerei. Dabei sekundiert ihm der skrupellose Fritz von Wagenhof, der nach Abschluss der Greifswalder Juristenfakultät zum Gerichtsadjunkt in Ribnitz aufgestiegen war. Und so nimmt das Grauen seinen Lauf: Tillsche wird festgenommen, gefoltert und nach missglückter Flucht auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Vorlage für diesen spannenden historischen Roman von Rudi Czerwenka, der seit 2013 in Ahlbeck zu Hause ist, waren Akten über die letzte Hexenverbrennung in Güstrow am 17. Mai 1664. An diesem Tage endete auf tragische Weise das Leben der fälschlich und aus niedrigen Motiven beschuldigen Tillsche Schellwegen, leider kein Einzelfall in dieser Zeit.

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Dieses Buch beginnt im Jahre 1635 im Dreißigjährigen Krieg. Tillsche, die knapp zwanzigjährige Tochter der Magd Ilse Schellwegen aus dem Kirchdorf Wustrow, war auf dem Weg zum Ribnitzer Markt. Das Mädchen war wie ein Junge gehalten, auch gekleidet und erzogen worden. Zwar waren auch Knaben vor dem Zugriff der unterschiedlichsten Werber nicht sicher, doch Mädchen lebten weitaus gefährdeter. Der Zufall wollte es, dass die in der Nachbarschaft lebende Bäuerin Trin Permin im gleichen Jahr ihren bereits zweiten Buben in die Welt gesetzt hatte.

Auf dem Rückweg vom Markt trifft sie einen Reiter - Fritz von Wagenhof. Er hat ihren Hund Boris getötet, da ihn dieser zuvor ins Bein gebissen hatte. Tillsche ist wütend: „Die Hose, was ist das schon.“ Tillsche streichelte den warmen Körper ihres geliebten Boris. "Aber du hast meinen Hund totgemacht. Du sollst verflucht sein!“ Als der Reiter am Nachmittag von Wegelagerern überfallen und beraubt wird, verflucht er selber das Mädchen aus Wustrow – der Anfang vom Ende der Tillsche Stellwagen?

Kaum, dass Tillsche wieder zu Hause war, rennt sie zu den Permins, zu ihrem Freund Chell Permin, den sie liebt. Aber da braut sich zum ersten Mal Unheil über Tillsche, ihre kranken Mutter und über einer weisen Frau und Hebamme aus dem Ort zusammen. Sie werden verdächtigt, als Hexen Böses angezettelt und sich dem Teufel zugewandt zu haben. Und nur wenig später brennt auf dem Fischland ein erster Scheiterhaufen. „An dem herausragenden Pfahl hing die alte Rothäsische. Aber sie war bereits tot, als man sie dorthin brachte. Irgendeine mitleidige Seele hatte ihr vorher Gift zugesteckt.“

Und auch die Freundschaft mit Chell wird arg strapaziert, als sich Jan Radomski, ein angeblich aus Polen stammender Musikant, Tillsche unsittlich zu nähern versucht. Zwar misst die junge Frau, die sich erfolgreich zur Wehr setzt, diesem Versuch keine große Bedeutung bei, aber Chell Permin denkt ganz anders darüber. Er scheint nicht Tillsche zu glauben, sondern eher dem, was die Leute so erzählen ...

Außerdem kommt jetzt wieder Fritz von Wagenhof ins Spiel, der eingefleischte Frauenfeind, der nach Abschluss der Greifswalder Juristenfakultät inzwischen zum Gerichtsadjunkt in Ribnitz aufgestiegen war. Und als plötzlich ein wohlgekleideter Fremder im Dorf auftaucht, da erkennt ihn Tillsche Stellwagen bei seinem ersten Anblick sofort wieder …

 

Der spannend und zugleich voller Mitgefühl zu lesende historische Roman entstand nach Akten über die letzte Hexenverbrennung in Güstrow am 17. Mai 1664.

Die Hexe vom Fischland. Leben und Leiden der Tillsche Schellwegen von Rudi Czerwenka: Rezension