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Briefe an den lieben Gott von Kurt David
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
07.03.2023
ISBN:
978-3-96521-848-2 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 313 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Humorvoll, Belletristik/Religiös, Belletristik/Politik, Belletristik/Satire
Belletristik: Humor, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik
DDR, Kirche, NAW, Freiwillige Arbeit, Dorfleben, Pfarrer, Humor, Satiire, Konsum, Mangel
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Der Klempnermeister, der „immer zu wenig Bleche“ bekam, war der erste, dem Joseph am anderen Morgen begegnete. Joseph trat gerade aus dem Haus, als der Klempner mit einer langen Dachrinne auf der Schulter vorbeimarschierte. Er sah Joseph, tippte sich mehrmals an die Stirn und ging grußlos vorüber.

Joseph, außer sich über diese Beleidigung, schrie hinterher: „Dein Blech!“

Der Klempner glaubte etwas verloren zu haben – das hatte Joseph ja auch beabsichtigt –, drehte sich um, und nun tippte Joseph an seine Stirn.

Das war Josephs offizieller Eintritt in Kategorie drei!

Später ging Joseph hinüber in den Pfarrgarten und holte sich die Bohnenstangen aus dem Schuppen. Herr Maisel war nicht zu sehen. Joseph war sehr zufrieden darüber, weil er ja wusste, bei dem kann ich schließlich nicht an die Stirn tippen. Der Totengräber stellte die Stangen auf, zog Schnüre und Drähte, und von Zeit zu Zeit sah er zur Schule hinüber, wo gestern noch der Dreckhaufen gelegen hatte.

Als erster erschien der Herr Bürgermeister. Er ging ins Amt. Automatisch blickte er zu der Stelle, wo der Haufen gelegen hatte. Der Bürgermeister von Piepenbach blieb stehen und schüttelte den Kopf, blickte in die Umgebung, so, als glaube er, jemand habe sich einen Scherz gemacht und den Haufen ein wenig weitergeschleppt. Dann wandte er sich um und lief hastig weiter …

Hähähä –! Kann mir richtig vorstellen, wie der ins Gemeindeamt kommt und schreit: Der Haufen ist weg, Karl, der Haufen! Und der Karl wird sagen: Wo der doch so lange dagelegen hat! – Und sie werden so albern herumblöken, als ob er gestohlen worden wäre.

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