Ich habe die unglückliche Gabe, alle Unlauterkeit und Gefallsucht in den Menschen gleich zu durchschauen, und wo ich die finde, ist augenblicklich mein geistiger Mensch wie totgeschlagen dem anderen gegenüber.
ZJR 342 (1835)
Welch unergründliche Tiefe und welch schauerliches Rätsel ist doch das Gemüt des Menschen!
BG 219 (1845)
Was außen gut scheint, kann innen böse sein und umgekehrt.
ZJR 220 (1829)
Das ist eben die große Schattenseite des Lebens, dass die menschlichen Verhältnisse nicht zur Natur des Menschen passen.
BG 119(1842)
Manche Menschen haben in die Augen fallende Tugenden und versteckte Gebrechen, bei andern ist es umgekehrt und einer ist so schlimm wie der andere, obgleich wir Menschen uns nach dem benennen, was in die Augen fällt.
BG 294 (1847)
Obgleich ich nun ein trotziger Prometheus war und ein festes Herz zu haben glaubte, sollte ich es dennoch jetzt erfahren, wie sehr die Sicherheit unseres Benehmens von der Meinung abhängen kann, die andere Leute von unsern Hosen haben.
JUG 328
Ein guter Trost im Unglück bleibt immer das Planen, wie man wieder herauskäme.
JUG 214
Ohne Zweifel war er ein Gelehrter, denn er sah aus, als ob er nicht bis drei zählen könnte.
ZJR 204 (1829)
Es ist unglaublich wie weit der Ekel des Gleichen vor dem Gleichen geht. Die Homöopathen benutzen das und treiben Gleiches mit Gleichem aus.
BA 52 (1845)
Ich lebe immer erst auf, wenn die Herrschaften mit ihren vielen Vergnügen abgezogen sind. Ich wünschte, es gäbe gar kein Vergnügen in der Welt, außer dem, das sich ungesucht findet. Es lebt hier niemand so zurückgezogen wie wir, und doch braust uns zuweilen der Kopf vom Trubel der Gesellschaften. Hier in Ballenstedt vom vielen Lachen ordentlich große Mäuler bekommen. Bei den Hofdamen haben sich die Mundwinkel so in die Höhe gewöhnt, dass sie auch beim Weinen aufwärts gehen.
BG 58(181-1)
Bei uns Menschen ist das Kokettieren auf beide Geschlechter ziemlich gleichmäßig verteilt.
ZJR 304 (1834)
Aber so ist es, bei Hofe muss man heiter sein, im Bette, wenn man einsam ist. dann wird geweint.
BA 171 (1863)
Die Herzogin sagte, das wäre eine scheußliche Ehrlichkeit, wodurch man andere Menschen verletzte
BG 196(1841.)
aber es steht eigentlich nicht in des Menschen Gewalt, sich gegenseitig wahrhaft zu erfreuen.
BG 161 (1813)
Ja, fürwahr sind Gottes Wege unerforschlich, denn es ist das Los des Edleren und Besseren auf dieser Welt, dass er gedrückt und wohl auch getreten wird und das Los der Gemeinheit, dass es ihr wohl geht, und deswegen ist es auch die echte und rechte Lebensphilosophie, ein honetter Schuft zu werden
BA (V) 238 (1842)
Ist der Tote erst begraben, so zieht der Trost ein.
JUG 362