Das seltsame Kribbeln
Jan Flieger hat eine sehr spannende Gruselgeschichte geschrieben
Am Schluss, ganz am Schluss dieses spannenden Buches bekennt der Autor Jan Flieger in einem Schreiben An die Leser der `Ruine der Raben´, ein Fan alter Burgruinen und ein Spezialist im Aufspüren von Geheimgängen zu sein. Besonders irische und schottische Burgruinen lassen mein Herz höher schlagen. Schon wenn ich eine alte Ruine von weitem sehe, verspüre ich ein seltsames Kribbeln. Aber der besondere Kick ist immer der Einstieg um Mitternacht, so der Schriftsteller.
Und Jan Flieger ist auch ein Spezialist für schaurig-schöne und in einem Spannungszustand geschriebene Geschichten wie eben Die Ruine der Raben. Auch den Leser dieser Geschichte versetzt der Autor in einen solchen Spannungszustand, der schon mit einem Aufmerksamkeit erregenden Prolog beginnt, in dem eine gewaltige Burgruine auf einem grün bewachsenen Berg in der irischen Landschaft beschrieben wird. Etwas Bedrohliches sei von ihr ausgegangen. Und eine Warntafel sei aufgestellt gewesen, die das Betreten der Burg untersagt habe. Aber Kletterpflanzen hätten diese Warnung überwuchert
Da ahnt man schon, dass einen auf den nächsten Seiten etwas Geheimnisvolles und Gefährliches erwarten wird, aber zunächst quälen sich nur drei junge Radfahrer, zwei Deutsche und ein Ire, die Serpentinen hinauf. Und dann sehen die drei die Burg, von der eben schon die Rede war. Natürlich müssen sie hinein in das dunkle Gemäuer und damit beginnt eine höchst abenteuerliche und spannungsvolle Geschichte mit geheimen Gängen und Geistern und anderen Gefahren. Schließlich ist Vollmond und noch manches mehr, was zusammenkommen muss
Am besten man liest diese spannende Gruselgeschichte hintereinander weg. Und schlecht ist es nicht, wenn man vielleicht auch ein bisschen Ahnung von irischer Geschichte im 17. Jahrhundert und von den Soldaten Cromwells, den Eisenseiten, hat. Aber nötig ist das nicht unbedingt. Das seltsame Kribbeln, das befällt einen beim Lesen dieser Geschichte sowieso. Empfehlenswert.