In fünf Erzählungen versucht Albrecht Franke, die Problematik und die Fragwürdigkeit von Künstlerexistenzen zu gestalten, das Leben von Dichtern, die im weitesten Sinne dem Expressionismus zugerechnet werden können: Peter Hille, Georg Heym, Georg Trakl, Theodor Däubler und Paul Zech. Die erzählerischen Anlässe sind bekannt: Peter Hille stirbt nach einem auf einem Bahnhof erlittenen Blutsturz am 7. Mai 1904 in einer Berliner Klinik, Georg Heym ertrinkt am 16. Januar 1912 bei dem Versuch, seinen ins Eis eingebrochenen Freund Ernst Balcke zu retten, Georg Trakl nimmt in der Nacht vom 3. auf den 4. November 1914 in einem Krakauer Garnisonsspital eine Überdosis Kokain, Theodor Däubler verbringt die letzten Wochen seines Lebens in dem Schwarzwaldkurort Sankt Blasien, wo er 1934 stirbt, und Paul Zech wagt im Sommer 1933 einen Absprung ins Blaue hinein, um der drohenden Gefahr einer Verhaftung zu entgehen Prag und Buenos Aires sind die weiteren Stationen seines Lebens, seine Heimat sieht er nicht wieder.
Fünf Dichterschicksale also, erfasst im Augenblick scheinbaren Scheiterns, an Schlusspunkten widersprüchlicher Biografien. Zwischen Rebellion und Hoffnung, zwischen Ohnmacht und Handeln, zwischen lautem und leisem Protest gegen versteinerte Verhältnisse diese Spannungsfelder bestimmten ihr Leben. Die humane Anstrengung Hilles, Heyms, Trakls, Däublers und Zechs macht sie gegenwärtig, sowohl 1983, als diese Erzählungen zum ersten Male erschienen, wie auch heute.