Oliver staunt über die Verwandlung des Mädchens, es trägt ein langes Kleid, das mit bunten Perlen bestickt ist. Bestimmt eine Tracht aus dem Land Kurdistan.
Mina lächelt und macht einen Knicks, und es ist ihr anscheinend doch ein bisschen unheimlich, wie sie hier in der deutschen Stadt Sulkow auftritt. Hat wohl der Vater veranlasst, und Mina konnte es ihm nicht abschlagen. Mohamed Acad sagt: Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich tatsächlich, dass Sie gekommen sind. Es ist mir eine hohe Ehre. Ich bitte Sie, betreten Sie mein Restaurant. Es ist alles für Sie hergerichtet. Ich hoffe, dass mein Restaurant in seiner besonderen Form bei Ihnen Anklang findet. Dann bitte, treten Sie näher!
Er öffnet weit die Tür, die Besucher lachen, unterhalten sich und drängen in das Restaurant hinein.
Oliver schiebt sich an Mina heran, die an der Seite steht und immer noch freundlich lächelt.
Du hast dich aber verkleidet, sagt Oliver.
Und Annegret, die dazu kommt, tastet nach den Perlen am Kleid.
Das ist aber schön, dein Kleid, sagt sie.
Bloß heute ziehe ich das an. Könnt ihr mir glauben, sagt Mina, ich schwitze wie verrückt.
Oliver lacht: Ist auch sehr warm heute.
Du siehst aber sehr schön aus, sagt Annegret.
Nehmt euch was zu essen. Ist heute kostenlos, sagt Mina.
Oliver schaut zum Fenster hinaus. Steht dort am Rathaus nicht Thorsten? Andere stehen auch noch dort herum und starren zum Restaurant herüber. Und die sind größer als Thorsten. Vielleicht der Bruder und seine Truppe.
Die Gaststätte Zum Halbmond ist sehr voll geworden, die Gäste lassen sich das Angebotene schmecken, sind vergnügt und reden miteinander. Die meisten kennen sich, das ist zu merken.
Und Mina lächelt und spricht mit vielen.
Ein echt guter Anfang für Mohamed und Mina, denkt Oliver.