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Grüne Tropfen für den Täter. Eine utopische, aber streng wissenschaftliche Kriminalerzählung von Hannes Hüttner
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
23.07.2012
ISBN:
978-3-86394-281-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 251 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Science Fiction /Gentechnik, Belletristik/Science Fiction /Action und Abenteuer, Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Verbrechen, Belletristik/Thriller/Medizin
Science-Fiction, Abenteuerromane, Thriller / Spannung, Technothriller, Kriminalromane und Mystery
Gerontologie, Jungbrunnen, Mord, Hundertjährige, Verjüngung, Stress, Roboter, Liebe
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Es geht auf Weihnachten zu. Das bedeutet in Xantos, dass es von früh bis spät auf eine durchdringende Art nieselt - die Luft ist ein nasser Schwamm. Die Mitarbeiter lassen die Fahrräder im Keller und nehmen den O-Bus. Abends geht niemand mehr aus dem Haus. Die Schliwa wartet auf Hartmut Henne. Sie grübelt und weiß nicht, wie sie sich im Fall des verschwundenen BEPs verhalten soll. Es ist im Grunde wieder ein Außergewöhnliches Vorkommnis. Drei hat sie schon verschwiegen: den Vorfall in der Wachstube, den Selbstversuch von Aggermann und den Unfall im Stresslabor. Sie hat eine Art privater Aufklärung begonnen, aber nun scheinen ihr die Dinge über den Kopf zu wachsen. Meldete sie das Verschwinden des BEPs als Außergewöhnliches Vorkommnis, dann würde man im Ministerium rückfragen, was BEPs eigentlich seien. Und ihr Schweigen käme zutage. Danach würde sie im Ministerium nicht mehr bleiben können. Gab sie jedoch keine Information, dann käme es aufs Gleiche hinaus.

Hartmut Henne tritt griesgrämig in den Vorraum. Er sieht aus, als habe er gerade die Gehälter der Mitarbeiter aus eigener Tasche bezahlen müssen. "Sie wollen die Materiallager sehen?", fragt er. Er hasst diese Person und ihren Computer, der auf seinem Schreibtisch sitzt und die letzten Inventurlisten liest. Die Schliwa ist hinter dem kleinsten Verdacht her.

Der verschwundene BEP hatte Unregelmäßigkeiten festgestellt. Aus ihrer Revisionstätigkeit weiß die Schliwa, dass sich die größten Gauner in solch kleinen Schlingen wie einer unkorrekten Bürokasse fangen.

"Was möchten Sie sehen?", fragt er weiter. "Das Lebensmittellager? Die Bürovorräte? Das technische Lager?"

"Alles", sagt die Schliwa entschlossen.

Im Vorraum des Lebensmittellagers müssen sie die Mäntel ablegen. Sie erhalten desinfizierte Filzstiefel, Wattejacken, eine hygienische Kopfbedeckung und Fäustlinge.

Als Nordpolfahrer tauchen sie in die große Halle, auf deren Frostboden sich die Quader der Kartons, die Säulen der Pappeimer und Hügel der Säcke türmen. Der Schliwa läuft die Nase. Sie ist von der korrekten Ordnung beeindruckt.

"Das Fleisch", sagt Hartmut Henne. "Das Brot. - Die Butter."

Bei den Butterkartons sind ein paar in Unordnung geraten. Henne sieht sich um. Er würde gern jemanden zurechtweisen. Nein, sie sind allein. Er ist nicht der Mann, der weitergehen kann. Kurzerhand begibt er sich zu dem Stapel und rückt die Kartons gerade.

Die Schliwa entziffert gerade die Aufschrift: "Weiße Wittlinge, blockgefrostet". Plötzlich hört sie ein Ächzen. Sie blickt zu Henne. Der steht gebeugt an einem Kartonstapel und ringt nach Luft. Die rechte Hand presst das Herz. "Haben Sie Tropfen bei sich?", fragt die Schliwa. Henne nickt. Die Schliwa holt aus der Innentasche seines Jacketts das Fläschchen. Sie träufelt eine Lache auf ihren Handrücken.

 

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