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Die Telesaltmission von Alexander Kröger
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
24.04.2016
ISBN:
978-3-95655-666-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 240 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Science Fiction /Allgemein, Belletristik/Science Fiction /Action und Abenteuer
Science-Fiction, Klassische Science-Fiction-Literatur
Science Fiction, Spannung, Gentechnik, Interstellares Raumschiff, Interstellarer Flug, Anabiose
12 - 99 Jahre
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Carlos und Lisa informierten über ihren Ausflug. Den Landeplatz in den zerklüfteten Bergen hätten sie ausgemacht. Doch dann riss Lisa die Berichterstattung völlig an sich, sie erklärte, sie habe Carlos beschwatzt, Marys Dorf zu suchen und dort zu landen. Es sei noch armseliger als Ziti. Der Sturm neulich habe viel verwüstet, auch Verletzte gefordert, und es gäbe gerade für sie als Ärztin dort eine Unmenge zu tun. Sie stelle aus all diesen Notwendigkeiten heraus den Antrag an die Schiffsleitung, sie auf Flora zurückzulassen, vorläufig bis zu einem Zeitpunkt, zu dem eine nachfolgende Expedition von der Erde eintreffe.

Nun war zunächst die Überraschung auf unserer, vor allem auf meiner Seite. Lisa forderte Entscheidungen, überraschend und unüberlegt, die sie taktvollerweise erst mit mir als ihrem langjährigen Gefährten hätte beraten sollen. Ich fühlte mich brüskiert und vor den Kameraden bloßgestellt. Friedrun hob ihren Blick nicht vom Teller.

»Du spinnst!«, sagte Bruno. »Ich betrachte das als ulkige Einlage zum gehobenen Abendessen.« Er wurde ein wenig schärfer als Lisa zum Protest ansetzte und schnitt ihr das Wort ab. »Darüber diskutieren wir nicht, Lisa. Die Verantwortung für die Mannschaft habe ich!«

Lisa schmollte, aber sie hielt sich zurück.

»Na, Friedrun, Sam, lasst eure Neuigkeiten schon los!«, forderte da auf einmal Bruno, und er lächelte versöhnlich, offenkundig auch, damit Lisas Gerede wegen keine Verstimmung in die Runde drang.

Ich musste trotz allem lachen. So sehr sah man uns also das Mitteilungsbedürfnis an. Und in der Tat, ich brannte darauf, von unserer Entdeckung zu berichten. Fast hatte ich befürchtet, Lisa stehle uns die Schau.

Wir erzählten.

Ich achtete darauf, dass wir uns ergänzten, dass Friedrun nicht in meinen Schatten geriet. Irgendwo hatten meine Gefühle an diesem Tag einen Knacks bekommen, und irgendwie begann ich Friedrun mit anderen Augen zu sehen, was ich wiederum in meinem Verhalten ihr gegenüber ausdrücken wollte, ungerichtet zunächst.

Selbst Lisa vergaß über unseren Bericht ihr Schmollen. Es wurde hin und her spekuliert, gemutmaßt, geplant. Bruno mischte sich nur in inhaltliche Fragen.

Jedem am Tisch schien klar, dass diese Entdeckung unsere gesamte weitere Arbeit prägen, zu neuen Erkenntnissen führen, wir den Rest der Zeit der Anwendung dieser Erkenntnisse widmen würden.

Um so mehr schlug dann Brunos Vorschlag in die Runde ein. »Also«, begann er, »es wäre aus dem, was Friedrun und Sam hier vorlegen, ein Fazit zu ziehen. Ich schlage vor: Lisa, Sam und Friedrun sichern den Fund, führen alle notwendigen weiteren Untersuchungen in der TELESALT durch. Eine Woche wird es dauern, denke ich. Wir anderen arbeiten im Programm. Nach dieser Woche stoßen die drei wieder zu uns. Die Auswertung dessen, was da in den Kassetten liegt, nehmen wir auf dem Rückflug zur Erde vor. Ich bin bereit, dafür etwas später in die Anabiose zu gehen. Einverstanden?«

Es herrschte Schweigen.

Inge, die noch an einem Toast knabberte, unterließ selbst das Kauen. Die Stille lastete.

Ich dachte über Brunos Worte nach, nachdem ich einen spontanen Protest unterdrückt hatte. Und nach wenigen Augenblicken wusste ich, dass ich mich wieder einmal der Logik seiner Argumente beugen würde. Verführen wir anders, entstände messbarer Schaden, während ein Nutzen äußerst zweifelhaft blieb. Ich vergrub also meinen anfänglichen Groll, hielt mich dennoch zurück, Bruno spontan zuzustimmen.

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