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Der erste Versuch. Das zweite Leben, 2. Teil von Alexander Kröger
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
30.03.2013
ISBN:
978-3-95655-658-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 226 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Science Fiction /Action und Abenteuer, Belletristik/Science Fiction /Apokalyptisch und postapokalyptisch, Belletristik/Science Fiction /Gentechnik, Belletristik/Science Fiction /Zeitreise
Klassische Science-Fiction-Literatur, Science-Fiction: Apokalypse/Postapokalypse
Science Fiction, Spannung, Liebe, Sabotage, Technik, Gentechnik, Apokalypse, Mars, Anabiose
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Die Nachricht von 204, dem Langzeit-Agenten auf Unije, war denkbar knapp. Da er sie jedoch außerhalb der vereinbarten Zeiten übermittelt hatte, musste der Tatbestand ihm wichtig erscheinen. Und das war es wohl dann auch, wenn möglicherweise eine Enttarnung von M 2 damit im Zusammenhang stünde.

>Em zwei, Milan ...< Einige Sekunden gab sich Cathleen Creff der Erinnerung hin. >Ihm wird schon nichts passieren<, dachte sie, als sie die Wiedergabetaste drückte.

»Ein Wachboot hat um 11 Uhr 77 eine etwa 30- bis 40-jährige Frau namens Alina Merkers gestellt, die behauptet, vom Mars zu kommen und unbedingt Milan Nowatschek sprechen zu müssen. Ein Pulaer Einwohner hat sie geschippert; er hat mit der Sache nichts zu tun. Bis zu einer Entscheidung wird die Frau auf See durch unser Wachboot festgehalten. Ich bleibe auf Scheinfrequenz, versuche Zeit zu gewinnen. Ende.«

Cathleen Creff stoppte das Gerät, sah zur Uhr. »Elfuhrachtundachtzig, flotter Bursche«, murmelte sie anerkennend. Und dann begann sie eilig, aber ohne Hast am Sender Frequenzen zu verändern. Dann ein Piepton, die Gegenstation signalisierte: empfangsbereit.

»Achtung!« Cathleen Creff sprach leise, als müsse sie sich - ungeachtet der technischen Raffinesse des digitalen konspirativen Kommunikationssystems - gegen einen Lauscher schützen. »Vor der Hafeneinfahrt lieg seit elfuhrsiebenundsiebzig ein Wachboot der Company, auf dem sich eine Besucherin befindet, die die Insel nicht erreichen darf. Ein Unfall wird unbedingt bevorzug. Handeln sofort notwendig, da jeden Augenblick eine Landegenehmigung erteilt werden kann. Ende.«

Nach wenigen Augenblicken kam das Rücksignal, dass die Order auf dem U-Boot störungsfrei empfangen worden war.

Eine zweite kurze Nachricht ging zu 204 nach Unije: »Danke, Reaktion eingeleitet. Ruhe für dich, Ende.«

Eine Sekunde überlegte Cathleen, ob eine dritte Nachricht an M 2 abzusetzen notwendig wäre. Sie entschied sich für nein. >Hat Milan gelogen, als er jede engere Beziehung bestritt? Wer ist dann diese Alina? Es rächt sich<, dachte sie, >dass ich die Unterlagen nicht gründlich gelesen habe.< Sie blickte zur Uhr. Das Versäumnis jetzt nachzuholen, blieb keine Zeit. >Oder ist es einseitig, ausschließlich aus ihrer Sicht? Wenn diese Alina tatsächlich von einer Mars-Station kommt, könnte es sein, dass sie vor lauter Einsamkeit und Erdweh in eine harmlose Bekanntschaft eine innige Beziehung hineingesehnt hat, vielleicht gar an eine solche glaubt. So etwas soll es geben. Und wenn doch wirklich ...?< Cathleen hob in einer fatalistischen Pose die Schultern. >Er wird von der Company-Leitung über die Besuchsabsicht dieser Alina informiert worden sein, wird sich bekennen müssen, ob er sie empfangen will oder nicht, wenn ja, wird er eine Sicherheitsbürgschaft abzugeben haben.< Cathleen Creff blickte erneut zur Uhr. >Das ist jetzt alles im Gang ...

Und wenn Milan sie empfangen will, darf, oder gar die Genehmigung für ein Treffen auf dem Festland erhält - nun, ein Unfall ... Das ist höhere Gewalt, da kann man nichts machen. Sie ist so oder so ein Sicherheitsrisiko!<

Nur einen winzigen Augenblick dachte Cathleen daran, dass das alles den Milan Nowatschek betraf, mit dem sie einige schöne Stunden ..., der ihr womöglich vertraute.

Fast hätte sie bei dem Gedanken aufgelacht. >Vertrauen in dieser Zeit, eine Nostalgieduselei, ein Hemmschuh für Tüchtige!<

Plötzlich riss eine Erkenntnis Cathleen aus ihrem fruchtlosen Denken: »Sie meint Em eins! Diese Alina meint Em eins!« Sie atmete tief durch und ließ diese Einsicht eine kleine Weile auf sich wirken. Dann sagte sie befriedigt und inbrünstig laut vor sich hin: »Umso weiser Mannas’ Entscheidung ...«

 

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