Zwischen Rokoko und Romantik
Renate Krüger erkundet das Zeitalter der Empfindsamkeit
Wer mehr über Hintergründe und Einzelheiten zur Kunst und Kultur des späten 18. Jahrhunderts in Deutschland erfahren will, der ist mit diesem in der ersten Auflage bereits 1972 und 1973 in der zweiten Auflage bei den renommierten Leipziger Verlag Koehler und Amelang erschienenen Band Das Zeitalter der Empfindsamkeit der Schweriner Schriftstellerin Renate Krüger gut bedient.
Nach einer Art Einleitung unter der Überschrift Zwischen Rokoko und Romantik, in der auch die damaligen deutschen Verhältnisse beschrieben werden, folgt kenntnisreiche Aufklärung zu Themen wie Literaten und Leser, die grüne Kunst also die Gartenkunst -, Lebensgewohnheit und Kunsthandwerk, aber auch bildende Kunst und Musik. Abschließend geht es in dem mit zahlreichen Illustrationen versehenen Band um den Triumph der Empfindsamkeit.
Über den hatte übrigens auch kein Geringerer als der Weimarer Dichterfürst Goethe geschrieben allerdings in spöttischer Weise. Aber wie anders soll man auch eine verheiratete Königin von ihrer sentimentalen Schwäche für einen in ihr Abbild verliebten Prinzen heilen?
Auch diese Episode gehört zum Zeitalter der Empfindsamkeit, über das die an der Universität Rostock zur Kunsthistorikerin und Klassischen Archäologin ausgebildete Kunsthistorikerin mit vielen Beispielen berichtet. Und wer mehr über die Biographie der mittlerweile 81-jährigen Publizistin und Schriftstellerin selber wissen möchte, der sollte zu ihrer Publikation Aufbruch unter Diktaturen eine autobigraphische Skizze aus dem Jahre 1996 greifen.