Der letzte Mann an Bord
Jürgen Leskien erzählt die unglaubliche Geschichte einer Seefahrt
Ja, es stimmt, dieses Buch von Jürgen Leskien ist - wie es sein Untertitel verspricht - die Geschichte einer unglaublichen Seefahrt. Diese Fahrt führt kurz nach Mauerfall und Wende aus Deutschland nach Angola, von Rostock in den Hafen der Hauptstadt Luanda. Gedacht ist der Kutter für angolanische Fischer. Und gleich auf der ersten Seite dieses spannenden Romans erfährt der Leser, dass dort ein Unglück passiert sein muss zwar kein Höllenfeuer im Maschinenraum, wie eine große Boulevardzeitung auf ihrem Titelblatt schreibt. Aber ein Besatzungsmitglied ist verschwunden. Bei diesem verschwundenen Besatzungsmitglied handelt es sich nicht um einen Seemann, sondern um den ostdeutschen Journalisten und Schriftsteller Joe Laska, der als Maschinenassistent mitgefahren war und mit diesem Job der letzte Mann an Bord war. Die Hafenpolizei hatte mit ihren Ermittlungen begonnen. Und von Laska weiter keine Spur.
Erst nach und nach wird klar, dass es mit der Reise und der Havarie des EISVOGELS etwas Ungewöhnliches auf sich haben musste. Warum interessieren sich plötzlich so unterschiedliche Leute für das verunglückte Schiff? Was hat der ehemalige Polizeipräsident von Luanda damit zu tun? Und warum sind einige, besonders wichtige Seiten des Schiffstagesbuches unleserlich gemacht worden? Durch Fragen wie diese entfacht Autor Jürgen Leskien die Neugier des Lesers, mehr zu erfahren. Erst recht spannend aber wird es, als der inzwischen auf einigermaßen undurchsichtige Weise vom Fall EISVOGEL entbundene Polizei-Sergeant Romeo Fernandes ein brisantes Fundstück in die Hände bekommt - das Tagebuch des Maschinenassistenten.
Sergeant Fernandes liest sich fest. Und mit ihm der Leser wahrliche eine unglaubliche Geschichte. Und das Buch hat wahrscheinlich mehr mit dem Schriftsteller Jürgen Leskien und seinem Leben zu tun als man auf den ersten Blick denkt. Wo aber ist Joe Laska? Spannend.