Der 14-jährige Lutz Grieben versucht, die Lebensgeschichte seines Vaters zu ergründen. Ist etwas dran an den üblen Verdächtigungen, dieser habe mit den Nazis zusammengearbeitet? Was sagen die Zeitzeugen? Werden diese alten Genossen überhaupt mit ihm reden?
Es heißt, dass in einer Diktatur die Zensur bei Büchern sich der Ideologie bedient, während in einer Demokratie die Zensur ebenso gnadenlos durch den Markt ausgeübt wird. Im Jahr 1977 verunfallt der 33-jährige Schriftsteller Hans-Ulrich Lüdemann während seines Wehrpflichtdienstes durch die Schuld eines Offiziers, in der Folge bleibt er für den Rest des Lebens hochgradig querschnittgelähmt. Nach zehn Monaten im Lazarett erhält er vom Verlag den Andruck seines Manuskriptes Plumpsack geht um. Noch immer gezeichnet von schweren körperlichen und seelischen Einbußen beginnt er die so genannte Autor-Korrektur zu lesen. Sein anfänglicher Groll über die ohne sein Wissen vorgenommenen Textänderungen schlägt geradezu in Wut um, als er begreift, dass immer dann, wenn seine Story kritische Details über die alltäglichen Zustände in der DDR enthält, diese Passagen gestrichen bzw. durch eine andere Lesart ersetzt worden sind. Hans-Ulrich Lüdemann mobilisiert die letzten ihm verbliebenen Kräfte und macht nun seinerseits fast alle willkürlichen Änderungen an seinem Manuskript mittels Tonband-Diktat wieder rückgängig. Schließlich handelt es sich zum Teil um authentische, also um in der eigenen Familie verbürgte Geschehnisse.
Gleichzeitig beschwert er sich beim Verlagsleiter Fred Rodrian. Dieser, mit dem Autor freundschaftlich verbunden, zeigt viel Verständnis für dessen Zorn. Zwar weiß er nicht zu sagen, wer derjenige war, der jene Streichungen oder Zusätze vorgenommen hat; er verspricht, dass das Buch in der Fassung gedruckt wird, die der Autor nunmehr abliefern soll. So kann es geschehen, dass das DDR-Kultur-Ministerium ein im Sinne der Ideologie korrigiertes Manuskript mit dem 3. Preis für Kinder- und Jugendliteratur auszeichnet (der erste Preis wird Gerhard Holtz-Baumert, der zweite Alfred Wellm zugesprochen), erscheinen wird aber das frei von Streichungen oder Zusätzen vorliegende Buch Plumpsack geht um. Als der oberste Zensor Genosse Müller diese Panne mitbekommt, droht er anfangs den Beteiligten mit einschneidenden Konsequenzen, unterlässt jedoch alle Restriktionen aus Furcht, wegen des Vorwurfs mangelnder Aufsicht selbst davon betroffen zu werden. Wie Ohrenzeugen des Telefonats später erklärten, fürchtete er wegen dieses politischen Lapsus nach Bautzen verbracht zu werden. Das Gelbe Elend in Bautzen verstand sich einst als Metapher für inhaftierte Gegner des SED-Regimes. Heute ist leicht lachen über so eine Chose, im Jahre 1980 hätte dieser Vorfall in der DDR tatsächlich für die Betroffenen über Sein oder Nichtsein entscheiden können