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Zahltag. Detektei Rote Socke, Band 3 von Hans-Ulrich Lüdemann
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
04.11.2012
ISBN:
978-3-86394-862-7 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 227 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Polizeiprozesse, Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Privatdetektive
Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit, Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery
Geiselnahme, Erpressung, Betrug, Rollstuhlfahrer, Detektiv, Polizeiarbeit
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Ich schluchzte und beschwor erneut meine schwachen Nerven. Dabei ließ ich Fyerabend und seinen Kaukasischen Schäferhund keine Sekunde aus den Augen. Eine echte Chance - und ich würde handeln. Ich erwog gar nicht erst die Gefahr, dass ein gezielter Handkantenschlag von mir für Fyerabend tödlich sein konnte. Dessen Leben zu schonen, falls ich zum Zuge kommen würde - kein Gedanke daran! Um so lauter jammerte ich jetzt, in diese Geiselnahme geraten zu sein.

„Nun reißen Sie sich doch mal zusammen, Fräulein Holzmauser!“

Als Karsten Kruse die erschrockenen Augen der vorgeblichen Sekretärin sah, schien er sich einen Ruck zu geben. So weit also sind ihre Nerven bereits am Ende, signalisierte sein Mienenspiel.

Fyerabend blickte auf seine Armbanduhr und sagte unbeeindruckt: „Ich zähle jetzt bis drei ...“

Dr. Kruse hatte sich wieder gefangen. „Lassen Sie uns vernünftig miteinander reden, Herr Fyerabend. Sie stehen doch auch mit beiden Beinen im Leben ...“ Er stockte. „Verzeihung. Das ist mir so rausgerutscht. Eine Gedankenlosigkeit.“

Fyerabend winkte verächtlich ab. „Ein Doktor – aber erst reden und dann denken als solches!“

„Sie haben gewiss alles durchdacht - reden Sie also – ich höre Ihnen gerne zu!“ Kruse verschränkte die Arme vor der Brust. Es galt Zeit zu schinden. „Na los! Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, Herr Fyerabend.“

„Euch Wessis ist unsere ostdeutsche Redseligkeit wohl verdammt angenehm, was? Euer nachsichtiges Lächeln. In den Talk-Shows. Wenn prominente Ossis sich nicht entblöden, vor euch die Hosen runterzulassen! Ihre Widerstands-Wehwehchen als solches! Die allmächtige Partei habe sie gezwungen, den Sozialismus mitzugestalten! Keinen Arsch drin in der Hose haben die ...“

„Herr Fyerabend!“, rief ich scheinbar pikiert. „Mich hat niemand gezwungen, dass Sie es nur wissen!“

„Reden! Reden! Reden!“ Heinz-Herbert Fyerabend verschluckte sich und hustete. „Immer sollen die Ossis reden. Dann müsst ihr nämlich keine Fragen nach euerem Versagen in den vergangenen vierzig Jahren beantworten: eure Schule. Die Personalchefs. Der Hausbesitzer. Eure Partei-Karrieren. Das Katzbuckeln vor irgendwelchen Obrigkeiten ...“

„Ich katzbuckele vor niemandem! Ich nicht, Herr Fyerabend!“, setzte Dr. Kruse sich zur Wehr. Von so einem Desperado ließ er sich nicht den moralischen Schneid abkaufen!

 

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