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Eine doppelte Berufskollegin von Theodor Fontane - EDITION digital trauert um Autorin Brigitte Birnbaum

GODERN bei Schwerin – EDITION digital trauert um die Schweriner Kinder- und Jugendbuchautorin Brigitte Birnbaum, die bereits am 23. Februar im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Auch wenn sie über die Jahrzehnte viele Bücher geschrieben hat, Memoiren sind nicht darunter. Wer mehr von ihr wissen will, der lese ihre Bücher, hatte die doppelte Berufskollegin eines gewissen Theodor Fontane einmal in einem Interview erklärt. Zwei Mal hatte sie auch über ihn geschrieben, so 1994 über „Fontane in Mecklenburg“. Insgesamt liegen von der Autorin, die von ihrem Vater, einem Postbeamten, Ordnung und während ihrer ersten beruflichen Ausbildung als Apothekerin Genauigkeit gelernt hatte, fast zwei Dutzend Bücher vor. Bei EDITION digital sind 16 Einträge verzeichnet. Die Sammlung beginnt mit den beiden erstmals in den 1960er Jahren erschienenen Kinderbüchern „Bert, der Einzelgänger“ (1962) und „Reise in den August. Nach einer wahren Begebenheit frei erzählt“ (1967) und reicht über die erstmals in den 1970er Jahren veröffentlichten Kinderbücher „Der Hund mit dem Zeugnis“ (1971) – mit zehn DDR-Auflagen der erfolgreichste Titel der Autorin überhaupt – und „Tintarolo. Ein Buch für Kinder über Käthe Kollwitz“ (1975), „Winter ohne Vater“ und „Ab morgen werde ich Künstler. Eine Erzählung aus dem Leben Heinrich Zilles“ (beide 1977) sowie die erstmals in den 1980er Jahren gedruckten Kinderbücher „Alexander in Zarskoje“ über Alexander Puschkin (1980), „Das Siebentagebuch“ (1984), „Kathusch. Ein Buch über Käthe Kollwitz“ (1986), „Fragen Sie doch Melanie!“ (1987) und „Von einem der auszog, neue Eltern zu suchen“ (1989) bis zu den Kinderbüchern aus den 1990er Jahren „Die Maler aus der Ostbahnstraße. Aus dem Leben von Hans und Lea Grundig“ (1990) und der in Güstrow spielenden Erzählung „Das Schloss an der Nebel“ (1991) sowie „Wider die kleinen Mörder“ (1994) und „Noch lange kein Sommer“ (1998). Als Eigenproduktion hatte EDITION digital 2018 „Der Kuckuck im Auto“ (Illustrationen: Tina Halm) herausgebracht. Nicht dort erschienen sind das Kinderbuch „Löwen an der Ufertreppe (1981), der Stadtführer „Spaziergänge durch Güstrow“ (1992) und „Ernst Barlach. Annäherungen“ (1996) sowie „Theodor Fontane“ (2018). Alle E-Books von Brigitte Birnbaum sowie die gedruckte Ausgabe von „Der Kuckuck im Auto“ sind unter edition-digital.de sowie im stationären und Online-Buchhandel zu haben.

Brigitte Birnbaum wurde am 29. Mai 1938 in Elbing geboren, flüchtete Anfang 1945 mit ihrer Familie über Berlin nach Mecklenburg, nachdem die westpreußische Stadt zum Kriegsschauplatz erklärt worden war. Nach ihrem Abitur absolvierte sie in Gadebusch, Hagenow und Schwerin eine Ausbildung zur Apothekenhelferin - als Kompromiss zwischen ihrem eigenen Wunsch, Journalistin zu werden, und dem väterlichen Plan eines Medizinstudiums. Von 1961 bis 1964 studierte sie am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“.  Danach arbeitete sie zunächst als Antiquariatsbuchhändlerin in Schwerin. Birnbaum, seit 1968 freischaffende Schriftstellerin, lebte von 1960 bis 2003 in Schwerin, zog nach ihrer Hochzeit mit dem Schiffsmaschineningenieur Horst Fiedler nach Hamburg und kehrte nach dessen Tod 2013 wieder nach Schwerin zurück. 1977 war sie mit dem Fritz-Reuter-Preis des Bezirkes Schwerin und 1985 mit dem DSF-Kunstpreis ausgezeichnet worden.

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