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Waterloo liegt in Belgien - EDITION digital erinnert zum 85. Geburtstag an Waldtraut Lewin

 

GODERN bei Schwerin – „Sie war eine wundervolle Frau und Schriftstellerin: ein bisschen verrückt und dennoch höchst diszipliniert, klug und gebildet, schreibversessen und phantasievoll. Eigentlich dem Theater und speziell der Oper verpflichtet, wandte sie sich mehr und mehr der Literatur zu. Sie hinterlässt über 70 Bücher: dicke Romane und phantastische Erzählungen, Biographien, Krimis, Hörspiele, Standardwerke wie „Der Wind trägt die Worte. Geschichte und Geschichten der Juden“, Trilogien (mit manchmal einem vierten Teil). Alle spannend, prickelnd, sinnlich“. Ebenso überschwänglich wie berechtigt lobte die Germanistin und Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Christel Berger im Mai 2017 in ihrem Nachruf zum Tode von Waldtraut Lewin die Schriftstellerin, Dramaturgin und Regisseurin, die am 8. Januar diesen Jahres 85 Jahre alt geworden wäre. Von ihren vielen Büchern liegen bei EDITION digital neun als E-Books vor, darunter die Biografie „Gaius Julius Caesar. Aufstieg und Fall eines römischen Politikers“, „Poros und Mahamaya“. Eine Geschichte aus dem alten Indien erzählt nach der Oper „Alexander in Indien“ von Georg Friedrich Händel sowie das Reisebuch „Waterloo liegt in Belgien“ und „Der Sohn des Adlers, des Müllmanns und der hässlichsten Frau der Welt. Ein Märchen vom Eis und vom Feuer“, die ebenso skurrile wie zarte Geschichte von einem, der auszog, die Welt zu retten und sich dabei fast selbst verlor. Schon diese kleine Auswahl lässt die Vielfalt ihres Schaffens erahnen. Alle E-Books sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

 

Waldtraut Lewin kam am 8. Januar 1937 in Wernigerode im Harz zur Welt. Als Tochter assimilierter Juden war sie seit ihrer Geburt durch die Nürnberger Rassegesetze bedroht. Die Ehe ihrer Eltern musste zum Schutze des Vaters, der kein Jude war, annulliert werden, um beide von dem Straftatbestand der „Rassenschande“ zu befreien. Die Vormundschaft übernahm ab März 1939 ihr Großvater Robert Lewin. Dank dessen Umsicht und Unerschrockenheit konnte die Familie Lewin der Verfolgung entgehen und den Krieg überstehen. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie bis 1961 an der Humboldt-Universität Berlin (Ost) sowie der Freien Universität Berlin (West) Germanistik, Latein und Theaterwissenschaften. Von 1961 bis 1973 war Lewin als Musikdramaturgin, Opernübersetzerin und Regisseurin am Landestheater Halle tätig. In dieser Zeit entstanden Bühnenfassungen und Übersetzungen von 16 Händel-Opern aus dem Italienischen. 1973 wurde sie Opernregisseurin und Chefdramaturgin für Musiktheater am Volkstheater Rostock, wo sie auch das Libretto für die deutsche Rockoper „Rosa Laub“ schrieb. 1973 erschien ihr erster Roman: „Herr Lucius und sein schwarzer Schwan“. Seit 1977 widmete sie sich als freiberufliche Autorin nur noch der Schriftstellerei, wobei sie sich in ihren letzten Jahren auf das Schreiben für Jugendliche spezialisierte. Von 1986 bis 1990 war die unter anderem mit dem Händel-Preis des Bezirkes Halle (1970), dem Lion-Feuchtwanger-Preis der Akademie der Künste der DDR (1978) und dem Nationalpreis der DDR (1988) ausgezeichnete Autorin Mitglied der Akademie der Künste. Waldtraut Lewin starb nur wenige Monate nach ihrem 80. Geburtstag, den sie noch bei guter Gesundheit in Israel gefeiert hatte, am 20. Mai 2017 Berlin.

 

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DDR-Autoren: Presse 06.01.2022 - Waterloo liegt in Belgien