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Ein sehr vielseitiger Künstler - EDITION digital erinnert zum 80. Geburtstag an Reiner Lindow

 

GODERN bei Schwerin – Sehr vielseitig stellt sich das künstlerische Lebenswerk des Potsdamer Schriftstellers, Fernsehregisseurs, Fernsehjournalisten und Malers Rainer Lindow dar, der am 23. April dieses Jahres 80 Jahre alt geworden wäre. Er schrieb Bücher sowie Hörspiele und Hörfunkfeatures sowie Theaterstücke und Erzählungen, produzierte Dokumentarfilme, malte und stellte seine Bilder unter anderem in Berlin, London und Potsdam aus. Bei EDITION digital liegen seine beiden Romane „Unterm Hut in der Sonne oder Das neue Buch Nickel“ (1979) und „Trauergesellschaft“ (1990) als E-Books vor. Das Buch „Unterm Hut in der Sonne“ berichtet von einem Mann namens Nickel, der aus dem Zweiten Weltkrieg heimgekehrt ist und sich nun mit den Fährnissen des Lebens herumschlagen muss. Der Roman „Trauergesellschaft“ wurde erst 1990 verlegt, weil ihn zuvor mehrere Verlage aus politischen Gründen abgelehnt hatten. Deshalb fand der Roman in den Wirren der Wende und der Wiedervereinigung kaum Beachtung. In „Trauergesellschaft“ geht es um Leben und Tod und eine Familiengeschichte aus deutsch-polnischer Sicht. Die Parabel liefert auch Erklärungen dafür, weshalb das Volk 1989 im Osten Deutschlands auf die Straße ging und seine Regierung in friedlicher Revolution absetzte. Die beiden E-Books „Unterm Hut in der Sonne“ und „Trauergesellschaft“ sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Rainer Lindow wurde am 23. April 1942 im Berliner Wedding geboren, überlebte den Krieg mit seiner Mutter in Thüringen. Nach seinem 1960 abgelegten Abitur erlernte er den Beruf eines Schriftsetzers. 1962 studierte er Malerei an der Privatschule der Berliner Künstlerin Waluscha Friedrich. Er arbeitete als Kleindarsteller am Deutschen Theater, als Beifahrer und Kulissenmaler. In dieser Zeit veröffentlichte er seine ersten Hörspiele, denen ein gutes Dutzend weitere Hörspiele und Features folgten. Nach mehreren vergeblichen Versuchen bekam er 1968 einen Studienplatz an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, beendete sein Regiestudium 1972 mit dem Diplom und arbeitete anschließend als Regieassistent und Regisseur beim Fernsehen der DDR. Aufgrund „unüberbrückbarer Widersprüche“ kündigte er 1975 sein festes Arbeitsverhältnis und war seitdem freiberuflich als Schriftsteller, Dokumentarfilmregisseur und Maler tätig. Nach der Wende einige Zeit arbeitslos, absolvierte Lindow eine vom Arbeitsamt finanzierte Weiterbildung zum Fernsehjournalisten und war danach wiederum freiberuflich als Fernsehjournalist, Regisseur, Schriftsteller und Maler tätig. Rainer Lindow starb am 28. August 2021 in Bernau bei Berlin. Er hatte eine Tochter und zwei Söhne. Seine zweite Frau, die Schriftstellerin Maria Seidemann, starb 2010 an Krebs. Ihren letzten, unvollendeten Roman „Die Krähenjägerin“ hatte er zu Ende geschrieben und 2012 im Projekte Verlag Cornelius Halle (Saale) herausgegeben. Lindow war 1972 mit dem „Silbernen Lorbeer“ des DDR-Fernsehens sowie 1993 mit dem Hans-Fallada-Hörspielpreis und 1994 mit dem Wolfener Literaturpreis ausgezeichnet worden. 1991 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Studienaufenthalte führten ihn nach Frankreich, Holland und Israel, in die Ukraine, nach Polen und Großbritannien.

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