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Gelegentliches Pseudonym Ruth Kolberg - EDITION digital trauert um Schriftstellerin Jutta Schlott

EDITION digital trauert um die Schweriner Schriftstellerin Jutta Schlott, die am vergangenen Freitag, dem 5. Januar 2024, in einem Berliner Hospiz verstorben ist. Das habe ihre Familie am Sonntag der Tageszeitung „Junge Welt“ mitgeteilt. Ihr sehr vielseitiges literarisches Werk umfasst Erzählungen, Biografien, Kinderbücher, Hörspiele, Reportagen und Gedichte. Bei EDITION digital liegen zehn Bücher von Jutta Schlott vor, darunter „Der Sonderfall“ (1981) und „Früh und spät“ (1982), in denen sie von Kinderschicksalen erzählt, „Roman und Juliane“ (1985), die Geschichte einer ersten Liebe junger Menschen, die für Kinder geschriebene Künstlerbiografie „Farbenspiele. Das Leben des Malers Heinrich Vogeler“ (1989), die Erzählungsbände „Klare Verhältnisse“ (1989) und „Das Liebespaar vom Körnerplatz“ (2006) sowie die Porträt-Sammlung „Ich sah etwas, was du nicht siehst. Erinnerungen aus Ostdeutschland“ (2000), mit der die Autorin versuchte, die sich seit 1989 radikal verändernden Lebensumstände Ostdeutschlands in Biografien als Zeitdokumente zu bewahren, und das Reisetagebuch „Spaniens Himmel. Auf den Spuren Picassos“ (2009). Die Autorin hatte an einem biografischen Text zu Picasso gearbeitet und war nach Spanien gereist, um zu erfahren, ob der berühmte Maler Spanier geblieben oder Franzose geworden war. Oder Weltbürger vielleicht? Enttäuschungen und Bestätigung bei den Recherchen, die von Selbstzweifeln begleiteten Versuche, neue Erkenntnisse über den „Kontinent Picasso“ zu gewinnen, werden in diesen sehr persönlichen Aufzeichnungen ebenso dokumentiert wie die damalige Stimmung im Land. Auch um eine erste Liebe junger Menschen geht es in „Kalter Mai“ (1993) – allerdings unter den neuen Bedingungen des wiedervereinigten Deutschlands, als es auf einmal alte und neue Bundesländer gab. Alle E-Books sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Jutta Schlott wurde am 21. Oktober 1944 in Kolberg im heutigen Polen geboren und schrieb unter Anspielung auf ihren Geburtsort gelegentlich auch unter dem Pseudonym Ruth Kolberg. Schlott wuchs an unterschiedlichen Orten in Mecklenburg auf. Sie studierte bis 1969 Germanistik und Slawistik an der Pädagogischen Hochschule in Güstrow und arbeitet danach einige Jahre als Lehrerin und später als Dramaturgin am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, als freie Mitarbeiterin beim Rundfunk und bei verschiedenen Zeitungen. Seit 1979 war sie freiberufliche Autorin. Zwischen 1993 und 2003 lebte und arbeitete Jutta Schlott in Cottbus, einige Jahre auch als Pressereferentin und im PR-Bereich am Staatstheater Cottbus. Seit 2003 war sie wieder in Schwerin zu Hause. Seit 2001 hatte sie den bundesweiten Arbeitskreis „LITERATUR UM WELT“ geleitet, einen Zusammenschluss umweltengagierter Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Für ihre Texte war Jutta Schlott mehrfach ausgezeichnet worden. So erhielt sie 1972 den Fritz-Reuter-Kunstpreis des Bezirkes Schwerin, 1981 den Regiepreis der Kritiker beim DDR-Kinderhörspielpreis für „Vielleicht, vielleicht auch nicht“ und 1982 den Sally-Bleistift-Preis des Kinderbuchverlags Berlin.

Titelbilder können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen erhalten Sie unter diesem Link.

 

DDR-Autoren: Presse 09.01.2024 - Gelegentliches Pseudonym Ruth Kolberg