DDR-Autoren
DDR, CSSR, Sowjetunion, Polen ... E-Books, Bücher, Hörbücher, Filme
Sie sind hier: Der Untergang der Astronautic von Carlos Rasch: TextAuszug
Der Untergang der Astronautic von Carlos Rasch
Autor:
Format:

Klicken Sie auf das gewünschte Format, um den Titel in den Warenkorb zu legen.

Preis E-Book:
3.99 €
Veröffentl.:
11.09.2015
ISBN:
978-3-95655-504-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 71 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Science Fiction /Action und Abenteuer, Belletristik/Science Fiction /Kontakt mit Außerirdischen, Belletristik/Science Fiction /Weltraumoper
Science-Fiction: Außerirdische/UFOs, Klassische Science-Fiction-Literatur, Science-Fiction: Weltraumoper, Space Opera
Science Fiction, Utopie, Mars, Jupiter, Gentechnik, Mutant, Meteoriten, Sandsturm, Weltraummüll, Roboter, Abenteuer, Spannung, Technik, Außerirdische, Wega, Erde
12 - 99 Jahre
Zahlungspflichtig bestellen

Hyad sah den Augenblick gekommen, auch seine Pläne mit den Gefährten zu besprechen. Durch den Zugang zu neuen Räumen und Laboratorien waren die Voraussetzungen für sein Experiment bedeutend besser.

„Bevor wir entziffern, sollten wir denen auf Epsilon Eridanus den Empfang ihrer Sendung bestätigen“, schlug er vor. „Das ist uns noch viel eher möglich, als die fremden Funkzeichen zu entschlüsseln.“

Timako lachte verächtlich. „Sie werden unsere Signale, die ‚Empfangsbestätigung‘ nicht verstehen, ebenso wie wir ihre Signale nicht verstehen.“

Ein grimmiger Blick Hyads traf ihn und ließ ihn verstummen. „Es wird den ,Eridanern‘ nicht viel Mühe machen, unsere Funkzeichen in ihre Sprache zu übersetzen.“

„Was habt ihr jetzt auf einmal bloß alle für schrecklich gewaltige Ideen“, sagte Zepar. „Ihr wollt mit einem Strohhalm eine Brücke über einen Strom schlagen und mit einem Fädchen ein ganzes Hemd weben. Was ihr machen wollt, ist doch unmöglich. Wo sollen wir so viel Energie hernehmen, um über eine Entfernung von elf Lichtjahren eine Antwort zu einer Sendung auszustrahlen, von der wir nichts verstehen, nichts wissen und noch nicht einmal gewiss sein können, dass sie der Erde galt?“

„Energie!“, rief Hyad. „Nicht viel. Wir senden mit überschnellen Teilchen, mit Delta 2y, und dazu brauchen wir nur zwei Drittel unserer Energievorräte. Ich habe es schon berechnet. Vielleicht bekommen wir auch wieder einen Reaktor in Gang, der uns Strom liefern kann.“

„Ei, gewiss doch. Jetzt lassen wir gleich auch noch das Triebwerk an und steuern unser Wrack geradewegs auf unsere liebe, alte Erde zu“, spottete Zepar gallig.

Hyad runzelte die Brauen. Zepar nahm ihn nicht ernst.

„Sagtest du, mit überschnellen Teilchen?“, fragte Beo.

Hyad wurde lebhaft. Sofort erklärte er, wie seiner Meinung nach überschnelle Teilchen hier bei ihnen im Wrack erzeugt, als Signalträger verwendet und in die gewünschte Richtung gelenkt werden könnten.

„Wie ich dich kenne, Hyad, bist du schon dabei, eine solche Sendeanlage zu bauen“, sagte Beo.

Hyad blickte fragend. Sollte das ein Lob oder ein Tadel des Expeditionsleiters sein? Beos unbewegter Miene unter dem weißen Kopfverband war nicht anzusehen, ob er das Projekt unter diesen Umständen für durchführbar hielt.

Aber Beo überdachte mehr. Er versuchte alles, was auf ihn einstürmte, zu überschauen, seine Gedanken zu ordnen und zu erwägen, was augenblicklich in ihrer Situation am dringlichsten zu tun sei. Der Vorschlag, eine Empfangsbestätigung zurückzustrahlen, war gut. Das ließ sich nach den von Hyad entwickelten Prinzipien sicherlich verwirklichen. Das war aber nur eine kleine Aufgabe, die bald erfüllt sein würde. Viel schwerer war es, die Funksignale vom Epsilon Eridanus zu entschlüsseln. In den wenigen Monaten, die sie noch zu leben hatten, eingeschlossen in einem Wrack, war eine solch schwierige Aufgabe wie ein Geschenk, das sie vergessen machen würde, in welch hoffnungsloser Lage sie sich befanden. Zunächst jedoch war es viel wichtiger, dafür zu sorgen, dass sie Nahrung, Wärme und Energie für die Frist, die ihnen das Schicksal ließ, zur Verfügung hatten. Darum musste festgestellt werden, welchen Bahnbogen ihr Wrack auf seinem Weg um die Sonne nach dem Zusammenstoß eingeschlagen hatte und welche Rettungsmöglichkeiten für sie alle daraus erwuchsen. Damit verbunden war die Frage, ob sie tatsächlich so manövrierunfähig waren, wie es den Anschein hatte. Immerhin hatten Kansu und er den defekten Kreislauf des Reaktors fast ganz ausgewechselt gehabt, als die Katastrophe hereinbrach. Wenn Gesteinsbrocken des Meteoriten, der sie streifte, das Heck nicht ebenso wie die Steuerzentrale getroffen hatten, dann müsste das robuste Triebwerk noch brauchbar sein, zumindest für einfache, grobe Manöver. Das also war alles zu überlegen, zu überprüfen, zu entscheiden und zu tun.

„Wir sind Schiffbrüchige“, sagte Zepar. „Da kann man sich solche Aufgaben nicht stellen.“

„Doch, doch“, widersprach Beo. Wir würden uns auf geben, uns verleugnen, täten wir nichts. Unsere nächste Aufgabe ist es, Hyad zu helfen, die Sendeanlage zu bauen. Timako, du könntest die Sternbeobachtungen durchführen, damit wir bald wissen, wohin wir treiben. Ich werde mich um Energie, um die Reaktoren und das Triebwerk kümmern“

Timako erschrak. Er wusste es schon, er hatte es schon ausgekundschaftet: Nur einer von ihnen allen hatte eine Chance, zur Erde zurückzukehren. Dieser eine wollte er sein.

Der Untergang der Astronautic von Carlos Rasch: TextAuszug