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Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen. Roman von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
20.01.2013
ISBN:
978-3-86394-082-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 383 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Biografisch, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/20. Jahrhundert, Belletristik/Politik, Belletristik/Thriller/Spannung
Abenteuerromane, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Biografischer Roman, Liebesromane, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.)
DDR, Schieber, Spekulant, Kapitalist, Gewerkschaft, Westberlin
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"Kommen Sie, Doktor", ermunterte der Chef seinen weißhaarigen Nachbarn, "wir beiden Strohwitwer suchen uns 'ne Dame!" Gleich den anderen Herren wollte er sich erheben - da spürte er Nagatis' Hand auf seinem Ärmel.

"Hör zu, Erich!", flüsterte der, "fabelhaftes Geschäft in Aussicht. Bombensichere Sache. Du verdienst das Doppelte wie bisher."

Hechtenberg spitzte die Ohren, zeigte aber eine gleichgültige Miene. "Durch meine Bücher kann ich nichts mehr nehmen", erklärte er abweisend.

"Wer verlangt das?"

"Also Ware ohne Rechnung?", zischte Hechtenberg, als mute man ihm zu, sich in einen großen Ameisenhaufen zu setzen, "lieber Kurt, ganz unmöglich."

"Lass heut mal das Theater weg", riet der Major, "wir müssen uns rasch einig werden. Da kommen zwei kleine Kisten, nicht mehr. Du brauchst sie nur zu lagern. Das ist alles. Sie gehen mit dem übrigen Kram zusammen demnächst ab - und basta."

"Dein Christbaumschmuck ist inzwischen gekommen."

"Bin im Bilde. Hör' zu. Es handelt sich um optische Geräte ..."

"Wert ...?"

"Interessiert jetzt weniger. Also zwei kleine Kisten. Aber in den Kisten können sie nicht bleiben. Das muss umgepackt werden, kapierst du?"

"Umgepackt? Ja, wie denn ...?"

"Zwischen den Christbaumschmuck. Einfach dazwischen. Wenn was von dem Weihnachtsklimbim entzweigeht - scheißegal. Aber damit kannst du keinen beauftragen. Das musst du selber machen."

"Ich ... selbst?"

"Klar, wer sonst? Mensch, fantastische Fotoapparate dabei. Wer die sieht, der klaut sie entweder, oder er lässt mich hochgehen. Übrigens: spiel' mir keinen Streich, Erich. Wenn drüben auch nur einer fehlt ..."

"Erlaube mal, das steht doch wohl nicht zur Debatte. Nebenbei bemerkt, viel Lust habe ich nicht. Es ist nicht ganz einfach, was du da verlangst ..."

"Du bekommst einen anständigen Vorschuss. Zwanzigtausend. Hab's bei mir. Und ein paar Nägel kannst du wohl noch einschlagen!"

Das sagt der so. dachte Hechtenberg. Die Zeit, da er Kisten eigenhändig zu vernageln pflegte, lag Jahrzehnte zurück. Doch die Provision lockte. Das musste man mitnehmen, ehe hier Schluss gemacht wurde! War man erst einmal drüben, krähte kein Hahn mehr danach. "Los, gib schon her!"

"Aber doch nicht hier."

 

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