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Sascha, der Regimentsarzt der Kubankosaken von Friedrich Wolf
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Preis E-Book:
0.99 €
Veröffentl.:
01.08.2024
ISBN:
978-3-68912-068-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 26 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Rechtlich, Belletristik/Politik, Belletristik/Geschichten vom Meer
Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Historischer Roman, Kriegsromane
Chirurgie, Entschlossenheit, Frontarzt, Heldentum, Kosaken, Kavallerie, Kriegsfront, Kriegszeit, Kubankosaken, Medizin, Menschlichkeit, Mut, Opfer, Regimentsarzt, Rettung, Sanitätsdienst, Schlacht um Moskau, Überleben, Verwundung, Widerstand, Zweiter Weltkrieg
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Der 22. Juni 1941. – Krieg!

Am 23. Juni sitzt er mit den jungen Kollegen seines Semesters bereits marschbereit auf einem Moskauer Bahnhof. Sie warten auf ihren Zug.

Am 24. Juni Abfahrt. Er ist zu einer Fliegerabteilung einberufen und wird mit den andern Kameraden der gleichen Ausbildung sofort zu dem Stab der Flieger der Westfront kommandiert. Unterwegs erstes Bombardement durch deutsche Flieger. Als sie vor Minsk ankommen, brennt die Stadt.

Sie werden umgeleitet zu einem andern Zentrum.

Am 1.

Juli Ernennung zum Bataillonsarzt und Kommandierung auf einen großen Flugplatz der Westfront als diensttuender Arzt am Startplatz zur Überwachung des Gesundheitszustandes der Flieger, in der Versorgung der Verwundeten und im Ortsdienst.

„Am 18. August, nach dem Befehl, dass alle jungen Ärzte in der vorderen Kampffront tätig sein sollen, bekam ich eine neue Kriegsbeorderung und flog zu meinem neuen Truppenteil, zur Kavallerie, zu den Kubankosaken – vom modernen Flugzeug zum Pferd.“

Zuerst war Sascha doch etwas verdutzt, da er noch nie auf einem Pferd gesessen hatte. Was war zu machen? Es musste geschafft werden, und es wurde geschafft. Der ehemalige Moskauer Feinmechaniker und jetzige Regimentsarzt ritt mit den Kubankosaken gegen den Feind. „Bald war ich sehr stolz und froh, gerade zu dieser Kosakendivision gekommen zu sein, die der bekannte General Dowator führte. Unser Regiment wurde sofort eingesetzt. Wir waren eigentlich stets in Bewegung, sehr oft weit im Hinterland des Gegners.“ Sascha war als Arzt immer mit dabei, immer zu Pferde, meist bei dem Regimentsstab. Wegen ihrer Beweglichkeit waren sie nie einem bestimmten Hauptverbandplatz angeschlossen; den mussten sie sich meist erst suchen. Überhaupt befanden sich der Arzt und das übrige Sanitätspersonal dieses Kosakenregiments, das sehr viele Sonderaufgaben hatte und oft im Rücken des Feindes operierte, in einer besonderen Lage. Das ganze Verbandmaterial und alles Arztinstrumentarium musste auf den Reit- und Handpferden mitgeführt werden. Die Verwundeten konnte man nur vertrauenswürdigen Bauern oder Partisanen in Obhut geben. In die Hände der Deutschen zu fallen, wäre für einen Kosaken der sichere und qualvolle Tod gewesen. Lebend haben die Deutschen wohl kaum einen Kosaken in diesem Krieg gefangen.

„Ich hatte dagegen oft mit deutschen Gefangenen und Verwundeten zu tun. Sie waren im Sommer und Herbst ganz anders als später im Winter. Im Sommer waren sie dreist und höhnisch, im Winter aber sehr deprimiert, schweigsam und jämmerlich anzusehen in ihren dünnen und oft zerfetzten Röcken und Mänteln. Viele hatten sich Frauenschals um den Kopf gewickelt, ja, sie trugen gegen die Kälte Frauenhemden und sogar Frauenröcke, die sie unseren Bäuerinnen geraubt hatten. Alle hatten furchtbare Angst, von uns erschossen zu werden. Das hatten ihre Offiziere ihnen beigebracht.“

Bei einem Ritt ins feindliche Hinterland erbeutete die Truppe einen deutschen Panzerwagen, darin waren die merkwürdigsten Dinge: unter anderem auch Frauenkleider, Kopftücher, sogar Puppen und Kinderspielzeug. „Wozu hatten sie diese Sachen, die man doch wahrhaftig nicht zum Kriegführen braucht, mitgenommen?“, fragt mich Sascha.

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