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Das Zeichen. Hoffnung in dunklen Zeiten von Friedrich Wolf
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Preis E-Book:
0.99 €
Veröffentl.:
01.08.2024
ISBN:
978-3-68912-064-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 12 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik
Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Soziales, Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short Stories
1930er Jahre, Amerikanischer Schriftstellerkongress, Arbeiterbewegung, Erhobene Faust, Faschismus, Geheimnisvolle Begegnungen, Helsinki, Hoffnung, Internationale Brüderlichkeit, Kommunismus, Konsulat, Menschliche Schicksale, Moskau, New York, Politische Spannung, Politische Unterdrückung, Revolution, Solidarität, Übersee-Reise, Widerstand
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Erst jetzt bemerke ich, wie an der Tür sich eine brachiale Gestalt postiert hat, ein mächtiger Kerl, ein Konsulatsdiener. Er reißt die Glastür auf, mit solchem Ruck, dass ich das Gefühl habe: Du bekommst jetzt zum Abschied aus diesem freundlichen Institut noch einen Schlag ins Genick. Zu allem Überfluss begleitet mich der Zerberus noch zum Lift, er steigt sogar mit ein, wahrscheinlich, damit ich auch bestimmt das Haus verlasse und kein Unheil anrichte. Ich habe eine Wut auf diesen Kerl mit seinen riesigen Kofferhänden und seiner sturen militärischen Haltung, der Personifikation eines ganzen Systems. Aber er soll ja nicht glauben, dass er mir imponiert, er, der Prätorianer, ebenso wenig wie sein Konsul! Wie der Fahrstuhl unten aufsetzt, sehe ich ihm feindlich in die Augen und sage: „Good–bye, Sir!“ Er kneift die Augen zusammen, während er mich hinauslässt und die Gittertür des Lifts wieder schließt. „Good–bye, Sir!“, erwidert er, und dann hebt er den Arm, die Faust und macht das Zeichen. Ich erfasse es zuerst nicht, so wenig bin ich darauf vorbereitet, in Helsingfors, in einem halbfaschistischen Konsulat; schon fährt er langsam nach oben, aber durch das Gitter des Fahrstuhls sehe ich, wie er nochmals die Faust schnell zum Rotfrontgruß hebt, der riesige Konsulatsdiener.

Ich muss sagen, ich habe mir tagelang nachher überlegt, ob dieser Gruß des Portiers nicht doch eine Täuschung war – es ging alles so schnell – oder vielleicht sogar eine Verspottung. Man wird unterwegs misstrauisch. Aber wie ist dieser zweite Fall zu beurteilen?

 

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