Er sah empor: Droben in hoher Ferne wölbte sich schimmernd das Dach der Erde, der Himmel.
Der Junge sah nach unten:
Die Erde, von Adern durchflochten, das waren die Flüsse.
Die Gürtel der Gebirge mit ihren vereisten Bergkuppen, auf denen die Sonne ihr Gold schmiedet.
Und Millionen von kleinen Sonnen. Sie spiegelten sich auf der Schuppenhaut des Meeres.
Wie schrecklich hoch über der Erde ich bin, dachte der Junge auf seiner großen Pappel, ein richtiger Riese. Wie klein die Erde aussieht. Wie ein Ball zu meinen Füßen. Und er streckte beide Arme aus nach seiner Erde. Ach, zu Hause möchte er sein. Aber er musste noch ein Stück bis zum Wipfel. Noch einen Ast und noch einen
Endlich wurde die Pappel schmaler. Die Äste waren schwächer, sie knickten, wenn der Junge sich emporzog. Der Junge knöpfte sich das Hemd auf, krempelte die Ärmel hoch, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Und da da war der Wipfel! Die Blätter der Pappel strahlten hier oben, sie wisperten in der Sonne. Jetzt war er da.
Es war so hell soviel Licht hatte der Junge noch nie gesehen. Seine Augen wurden geblendet. Er kehrte hastig alle Taschen um, in der letzten fand er endlich, was er suchte, seine Sonnenbrille.
Er setzte sie sich auf die Nase und blinzelte die Sonne an.
Guten Tag, liebe Sonne, rief er atemlos und mit glühenden Wangen.
Guten Tag, kleiner Mann, sagte gütig die Sonne.
Liebe Sonne, ich habe eine Bitte!
Deine Bitte muss aber sehr groß sein, lieber Junge, denn der Weg zu mir ist sehr weit.