Ach, Liebster, lass uns eilen,
es schadet uns Verweilen
nur beiderseit.
Der edlen Schönheit Gaben
und alles, was wir haben,
entschwindet mit der Zeit.
Drum lass uns jetzt genießen,
eh dass wir folgen müssen
des Alters Dürftigkeit.
Drum lass uns jetzt genießen
der Jugend schönstes Glück.
Was du mir gibst, das gebe
ich doppelt dir zurück.
Drum lass uns jetzt genießen,
eh dass wir folgen müssen
des Alters Dürftigkeit.
Ach, Liebster, lass uns eilen,
es schadet uns Verweilen
nur beiderseit.
Ein Jäger hat ein Horn, gib acht!
Das bläst er nur bei Nacht tirilü,
das bläst er nur tirilütütü, das bläst er nur
bei Nacht.
Und er versteht sich auf das Horn
von hinten und von vorn tirilü.
Von hinten und tirilütütü, von hinten und
von vorn.
Und als sich ihm ein Mägdlein naht,
was glaubt ihr, was er tat tirilü,
was glaubt ihr, was tirilütütü, was glaubt ihr, was
er tat?
Er zeigte ihr das Instrument
und fragt, wie sie es fänd tirilü,
und fragt, wie sie tirilütütü, und fragt, wie sie
es fänd.
Das Mägdlein nahms in Augenschein
und in die Hände zwein tirilü,
und in die Händ tirilütütü, und in die Hände
zwein.
Das Horn find ich gar recht, sprach sie,
wenn Ihr auch kennt das Spiel tirilü,
wenn Ihr auch kennt tirilütütü, wenn Ihr auch kennt
das Spiel.
Der Jäger sprach: Ich kenn es wohl,
und stieß mit großer Kunst tirilü
die Töne, dass die Ader schwoll
tirilütütü! Tirilü!
Und auch die Zwischentöne,
die weichen und die andern,
lässt er in schnellem Wechsel
durch alle Lagen wandern
tirilütütü! Tirilü!
Noch manch verschlungne Wendung
und unverhofften Sprung tirilü
vollführt sein Instrumentum.
Da naht die Morgendämmerung
tirilü! Tirilütütü! Tirilü!
Sprach sie: Ach schnell noch mal von vorn,
es ist ein Wunderhorn tirilü,
es ist fürwahr tirilütütü, fürwahr ein Wunderhorn.
Ach schnell noch mal von vorn!
Ein schöner Mann liebt einst ein Weib
und sie liebt ihn von Herzen.
Er hat sie bald darauf gefreit,
der schöne Mann das schöne Weib.
Sie liebte ihn von Herzen.
Doch seine Liebe wurde kalt, sie wurde kalt.
Sie liebte ihn mit Schmerzen.
So wurde ihre Liebe alt, sie wurde alt
sie wurde alt mit Schmerzen.
Ein jedes Alter hat auch sein Beschwer,
und wer es hat, empfindet es dann sehr.
Der Jüngling wünscht, dass er schon älter wär.
Und ist er alt, sehnt er die Jugend her.
So lebt ein jeder in sich selbst halbiert
und keiner weiß davon, wohin der Zwiespalt führt.
Hört nun die haarsträubende Geschichte von dem Manne, der es mit zwei Frauen hielt, einer älteren und einer jungen.
Aber es ist ihm schlecht ausgeschlagen.
Der Mann befand sich in den besten Jahren noch
und hatte wunderschönes schwarzes Haar jedoch
auch graue warn zu sehn.
Die Frauen liebte er (versteht sich) wechselweis.
Sie zupften ihm dabei ganz zart im Haar mit Fleiß.
Und schließlich wars geschehn.
Mit kahlem Kopf steht er vor einem Rätsel.
Die Lösung ist voll Narretei.
Die Junge liebte seines Haares Schwärze
und zog die grauen by and by.
Die schwarzen zog die Alte ihm vom Dezel,
damit er ihr mehr ähnlich sei.
Auf diese Art erweist sich das Gemetzel
als klassische Haarspalterei.
Und von dem Manne sei nur soviel noch gesagt:
Er hat verdient den kahlen Schlag.
Wer sich halbiert, um so sein Glück zu gründen,
an dem ist nichts verlorn, der kann sich selbst nicht finden.
Der Weisheit Schluss hat Raum in einem Satze:
Wer sich in sich nicht kann zusammenfassen,
wird nie er selbst und muss nur Haare lassen.
Und du stehst da mit Glatze!