Ein sehr gutes historisches Jugendbuch

Obwohl es sein zehnter Geburtstag war, fühlte sich Hanning Engelbrecht, der Rostocker Junge und Senatorensohn, irgendwie überflüssig. Die Ersten, die ihm überhaupt gratulierten, waren sein Freund Jochen Vöge, der Sohn des Mühlenbetreibers, und dessen siebzehnjährige Schwester Dörte. Doch als die beiden Jungen anschließend zu einem Bach in den Wiesen liefen, passierte ein Unglück. Beim Springen sprang er zu kurz und landete in der aufspritzenden Brühe des städtischen Abwasserkanals.

Am Nachmittag aber bekommt er dann von seinem Vater, dem Kaufherr und Senator Jakob Engelbrecht doch noch Glückwünsche, eine Predigt über den nun beginnenden Ernst des Lebens und ein überraschendes Geschenk. Und das waren nicht Wachstafel und Griffel aus dem Danziger Kontor und das samtene Barett aus Brügge, sondern die Ankündigung, dass er seinen Vater noch in diesem Jahr auf eine der Handelsfahrten über See begleiten werde. Und das war tatsächlich eine Überraschung.

Als am frühen Abend die erwarteten Gratulanten, ein Halbdutzend Kaufherren und Ratsherren, sogar einer der Bürgermeister, kommen und auf hanseatische Art kräftig feiern, essen und trinken, muss Hanning bei den Männern bleiben und hört zum ersten Mal etwas von den Piraten, die die Hanse bedrohen. Hanning sitzt in der Männerrunde, hört brav zu und versteht wenig. Einige Zeit später gibt es sensationelle Neuigkeiten: „Piraten haben im Hafen festgemacht.“ Als Hanning dabei zusieht, wie die Piraten einen Teil ihrer Schätze auf dem Markt verkaufen, hört er zum ersten Mal den Namen Klaus Störtebeker. Und er darf einen Dolch von diesem Störtebeker behalten. Da ahnt er noch nicht, dass er dem Piraten ein paar Jahre später auf ganz andere, zunächst sehr traurige Weise begegnen wird.

Und dann geht die erste große Reise für den Senatorensohn los. Ziel der fünf Rostocker Kauffahrer und der zwei Orlogschiffe zu ihrem Schutz, die an einem nebligen Novembermorgen Rostock verlassen, ist das von den Dänen belagerte Stockholm …

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