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Dann eben Mord. Kriminalroman von Jan Eik
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
19.04.2012
ISBN:
978-3-86394-474-2 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 320 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Verbrechen, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Polizeiprozesse
Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit, Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery, Liebesromane
Mordversuch, Vergewaltigung, Schiebung, Erpressung, Ehebruch, Polizeiliche Ermittlung, Verkehrsunfall
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Auf keinen Fall zum "Heidekrug". Er war kein Kneipengänger. Wenn er von seinem Spaziergang zurückkehrte, würde er sich einen Tee zubereiten, das war das gescheiteste bei diesem Wetter.

Außerdem hatte der "Heidekrug" am Mittwoch Ruhetag - wie die "Sonne" in Bartz. Noch zweimal war er dort gewesen, hatte schließlich mit viel Geduld zusammen mit dem Wirt so etwas wie einen Zeitplan für den bewussten Samstagabend erarbeitet, und einen Sitzplan auch. Weitergebracht hatte ihn beides nicht. Mit den Pkw-Spuren sah es nicht viel besser aus, obwohl der Techniker auf dem Parkplatz gegenüber der "Sonne" die Abdrücke der abgefahrenen Reifen und die der Winterstollen gefunden hatte. Fehlten nur die dazugehörigen Fahrzeuge vom Typ Wartburg, wenn man den Vermessungen trauen durfte, die mindestens im ersten Fall nicht ganz gesichert erschienen. Die Fahndung lief im ganzen Bezirk, aber wahrscheinlich rollte der eine Wartburg längst auf neuen Reifen, und dass jemand den anderen auch Ende Juni noch mit Winterreifen fuhr, war nicht anzunehmen. Weder der Sonnenwirt noch Isa oder Fredo und seine Kumpel hatten einen Hinweis auf den gesuchten Wagen liefern können. Ihn in Großpöhlow, Launitz oder Bartz zu finden, hätte ohnehin das Ende einer Fehlspur bedeutet. Isa Matuschek war nach wie vor davon überzeugt, von einem Fremden überfallen worden zu sein.

Ein Durchreisender? Zum hundertsten Mal überdachte Jarosch auch diese Möglichkeit. Wer reiste samstagnachts durch Bartz und kannte dabei diesen Landweg nach Großpöhlow so genau, dass er in der Kürze der Zeit sogar einen Abstellplatz für seinen Pkw fand, um dann dem Mädchen an geeigneter Stelle aufzulauern? Nein, ein mit der Gegend nicht Vertrauter kam nach Jaroschs Version nicht in Frage, und davon hatte sich nach gründlicher Erörterung der Spurenlage und der Zeugenbefragungen auch der Major überzeugen lassen. Der Täter war zumindest Ohrenzeuge der Auseinandersetzung zwischen Isa und Fredo gewesen, hatte also den Flur und die Toilette der "Sonne" betreten, vorher wahrscheinlich auch die vordere Gaststube. Er kannte jedenfalls die Absicht des Mädchens und beobachtete, wie sie abfuhr und gleich darauf noch einmal zurückkehrte. Vermutlich ließ er die Luft aus dem Reifen, um später die Fahrerin an einer schnellen Flucht zu hindern.

Dann hatte er sich am Großpöhlower Weg auf die Lauer gelegt. Das alles sprach wiederum für einen Täter, der Isa Matuschek kannte. Die beiden einzigen Fremden, auf die der Wirt sich besann, waren im Lkw vorgefahren. Das wusste Jarosch inzwischen. Er hatte sie mit Hilfe der gebackenen Forellen gefunden, noch bevor die Fahndung im weit verzweigten Fuhrpark des Braunkohlenkombinats erfolgreich gewesen war. Schon am Sonntag nach dem Tatwochenende war der eine mit Frau und Sohn zum Mittagessen in der "Sonne" aufgetaucht. Der Wirt hatte sich das Kennzeichen des Lada notiert und die Kripo verständigt.

 

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