Politische Intrigen und persönliches Schicksal: "Visa für Ocantros" von Wolfgang Held
"Visa für Ocantros" von Wolfgang Held ist ein packender Abenteuerroman, der die Leser in die turbulente Welt eines kleinen, vom Dschungel bedeckten Inselstaates entführt. Der Roman beginnt dramatisch mit einem geplanten Attentat auf den Premierminister Henry Kulaman, der nur durch einen Zufall dem Tod entgeht. Doch die Spannung lässt nicht nach, als kurz darauf ein von ausländischen Unternehmen geschürter Militärputsch das Land in Chaos stürzt.
Held webt geschickt die Geschichten verschiedener Charaktere in das politische Geschehen ein, darunter drei Monteure aus der DDR, die gekommen sind, um eine Druckerei aufzubauen. Ihre Mission nimmt eine gefährliche Wendung, als zwei von ihnen spurlos verschwinden und der dritte, Martin Katrup, bei seiner Ankunft auf der Insel in die blutigen Auseinandersetzungen hineingezogen wird.
Der Roman, der auf einem von Wolfgang Held geschriebenen Drehbuch für einen zweiteiligen Fernsehfilm basiert, besticht durch seine dichte Atmosphäre und die fesselnde Darstellung politischer und persönlicher Konflikte. Helds Schreibstil ist flüssig und spannend, und er schafft es, die Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zu ziehen.
"Visa für Ocantros" ist nicht nur ein Abenteuerroman, sondern auch ein tiefgründiges Werk, das die Komplexität politischer Machtkämpfe und die Auswirkungen auf das Leben Unbeteiligter beleuchtet. Es ist ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für politische Thriller und Abenteuergeschichten interessieren. Die Veröffentlichung im Jahr 1976 macht es zudem zu einem interessanten Zeitdokument, das auch heute noch seine Leser fesselt.