Die Sonne brennt immer noch herunter. Da hört sie ein Geräusch, das zu einem Dröhnen wird. Sie arbeitet sich dem Rand zu, verharrt, schließt die Augen. Das Dröhnen schwillt an, droht sie zu verschlingen. Ein Beben setzt ein. Sie öffnet die Augen. Über sich sieht sie ein großes Maul. Es schwebt zu ihr herunter, greift Schotter, hebt sich wieder, schwenkt ab. Verzweifelt versucht sie sich herauszuarbeiten, aber da kommt es schon zurück. Senken, greifen, schweben, drehen. Kein Entkommen. Sie wird von herunterrieselndem Kies getroffen. Noch einmal versucht sie, zu entkommen, erreicht den Rand, schreit, reißt die Arme hoch, bevor sie wieder heruntergerissen wird. Diese Sonnenfarben, Wietha, fürchte dich nicht. Sie lächelt dem Regenfisch entgegen. Sie spürt keinen Schlag, keinen Schmerz. Männergesichter, Hände, Arme. Sie kann sehen und hören und fühlen und schmecken. Ein Mann hält einen anderen zurück, der wütend auf sie loswill, das sieht sie. "Wenn sie lebensmüde ist, soll sie sich einen Strick nehmen", das hört sie. Sie wird in eine Fahrerkabine geschoben, und sie weiß, was folgt. Mutter wird sie wieder einmal vom Revier abholen müssen. Sie wird sich für die Tochter entschuldigen. Aber diesmal irrt sich Wietha. Es ist Axel, der sie abholt, und zwar vom Betriebsarzt. Er spricht auf dem langen Weg nach Hause nicht mit ihr. Er wird sie bestrafen. Sie soll selbst sagen, wie. Sie reicht ihm den Lederriemen. Ja, sie ist undankbar. Er verlangt, sie soll das zugeben, und schlägt sie. Nach wenigen Schlägen wirft er sie auf die Liege und reißt ihr die Sachen vom Leib. Es geht bei ihm schnell vorbei, wie immer, wenn er sie vorher schlägt.