Es gehört Mut dazu, die eigene Stasiakte zu veröffentlichen
Obwohl ich durch meine eigene Akte einiges gewöhnt war, hat es mich doch erschüttert, wie die Stasi wirklich alle Lebensbereiche der Familie Routschek (bürgerlicher Name von Alexander Kröger) ausspioniert hat und das über viele Jahre. Hätten die beiden Tagebuch geführt, hätten sie ihr Leben nicht so akribisch wiedergegeben. Besonders erschüttert hat mich, dass sämtliche Telefonate und Gespräche in der Wohnung mitgeschnitten wurden, sämtliche Post gelesen und als Kopie gespeichert wurde. Kompetente und meist nicht kompetente, aber oft neidische IMs mussten unbedingt nach der Methode "Herr Lehrer, ich weiß was" ihre Meinung zu Alexander Krögers Leben und vor allem seine Bücher abgeben. Eine umfassendere Biografie als das vorliegende "Sudelfass" (im wahren Sinne des Wortes) gibt es zu Alexander Kröger nicht. Wer wie ich ein Fan seiner Science-Fiction (utopischen) Bücher ist, kann nur den Kopf schütteln, wie die Stasi-Leute seine Bücher verrissen haben und sich dabei neidisch über das Einkommen des Autors ausließen. Ich kann mich nur bei dem Ehepaar Rotschek bedanken (Herr Routschek lebt leider nicht mehr), dass sie den Mut hatten, dieses Sudelfass zu veröffentlichen und damit jedem Leser einen tiefen Einblick in ihre Privatsphäre zu geben. Und den Kröger-Fans empfehle ich, unbedingt dieses Buch zu lesen.
Quelle: Amazon