Das Alter kommt zwar von selber, aber die gute Bewältigung nicht. Es wird Zeit, über die Strukturen nachzudenken. Die Vorbereitung auf das Alter besteht nicht allein in der guten finanziellen Vorsorge, sondern mehr noch in der Einübung neuer Haltungen und Einstellungen, die alle etwas mit Abschied und Übergang zu tun haben.
Das Alter ist ein wichtiger und bisweilen aufregender Lebensabschnitt. Nichts ist mehr so wie früher. Und doch laufen frühere Linien weiter, aber gewandelt, verändert. Den Gewinn hat der, der auch im Alter noch Neues entdeckt. Auch der älter gewordene Mensch hat noch vieles zu verwirklichen. Das Alter hält neue Chancen bereit. Alle Werte wollen noch einmal neu entdeckt werden, nachdem man gelernt hat, sie ohne Illusionen zu sehen. Das Alter ist jedoch nicht nur eine verlängerte Lebenszeit, sondern auch eine ganz eigene Daseinsform, die bewusst erwartet, gelebt, erlebt und ausgeschöpft werden kann und soll. Es ist eine wirklich übermenschliche Leistung, den Glauben an den Sinn bis zum Tode aufrecht zu halten. Wenn vom Alter die Rede ist, spricht man vor allem über Ernährung, Kosmetik und Sport, weniger über Haltungen, Einstellungen oder gar vom Selbstverständnis der Alten, von Sinnsetzung und Sinnfindung jenseits des Geldverdienens, jenseits der Existenzsicherung. Was bleibt dem Menschen am Ende des Lebens? Enttäuschung, Ernüchterung, Schmerzen – nur das? Nein, es gibt auch neue Aufbrüche, neue Impulse.
Die Autorin hat im Alter von 80 Jahren kurzweilig und aus ihrer Lebenserfahrung heraus ihre lesens- und nachahmenswerten Gedanken zu diesem Thema zu Papier gebracht.