Dies ist der erste von insgesamt vier Büchern mit episodenhaften Abenteuergeschichten aus einer nicht allzu fernen Zukunft, in welchen Raumfahrer die Hauptrolle spielen. Die Protagonisten der sechs Geschichten bilden wie sollte es bei kosmischen Geschichten auch anders sein ein Dreigestirn. Es sind der legendäre Altraumfahrer Ben, die Raumfahrtpsychologin Cora und Jan, der Kadett der Raumflotte. Die drei und ihre Astronauten-Kolleginnen und Astronauten-Kollegen haben viele spannende Abenteuer zu bestehen. Mindestens ebenso spannend liest sich aber auch das Nachwort Plädoyer für Utopia, das die Texte zunächst in eine sehr lange Tradition stellt:
Raumfahrt ist in der Science Fiction das am häufigsten präsentierte Thema. Raumfahrt visionär gab es schon lange vor der realen Raumfahrt. Astronautik ist die Seele der Science Fiction. Schon das Gilgamesch Epos der alten Sumerer verzeichnete vor 5000 Jahren in Keilschrift auf nasser Tontafel den Mitreisebericht eines Augenzeugen beim Aufstieg vom Boden an mit dem Schrumpfen der Landschaft über alle Phasen hinweg meilenweit über den Wolken bis zu den Sternen hinauf, wo der Horizont sich zur Kugel biegt. Und weil sich damals kein Mensch ein technisches Fluggerät vorstellen konnte, spricht Gilgamesch, der seinen verschollenen Kameraden sucht, ersatzweise von einem Adler, der ihm die Bitte erfüllt, in die Ferne getragen zu werden.
Zumeist entführt die Science Fiction die Leser meist von der Erde weg in den Kosmos, diese sechs Geschichten über RAUMLOTSEN verfahren dagegen umgekehrt: Sie erzählen mit Und ringsum nur die Sterne von der Erkundung des Trümmergürtels zwischen Mars und Jupiter, in Vandalus von treuer Kameradschaft bei einer Mission am Rande des Sonnensystems, und in Diamanten von Pupurgrazia über die Beschaffung seltener Rohstoffe mit Hilfe von Mutanten. In den drei Geschichten Verlobung im Orbit, Raumschlepper HERKULES und Absturz beim Prüfungsflug treten die menschlichen Probleme erdnaher Raumfahrt in den Vordergrund.
Und hier geht es nicht um Katastrophen der Menschheit: Die Geschichten über RAUMLOTSEN verschließen nicht die Augen vor den Herausforderungen in der Zukunft. Aber sie wollen nicht so tun, als ob der Untergang schon vor der Tür steht und bereits morgen zuschlägt. Manche Szenarien passieren vielleicht erst in hunderttausend Jahren oder gar nicht. Die Menschheit hat also noch etwas Zeit, gegenzusteuern. Und das ist das Ass der Zukunftsliteratur. Herzlich Willkommen in der Zukunft.