Der sprechende Spiegel
Erich-Günther Sasse erzählt vom Lande
Es sind keine großen Geschichten, die Erich-Günther Sasse seinen Lesern erzählt. Es sind eher kleine Geschichten, die dort spielen, wo er sich auskennt – auf dem Lande. Das allerdings zu unterschiedlichen Zeiten – früher und heute. Aber Erich-Günther Sasse kennt sich wirklich aus, erzählt genau, nicht selten auch derb und kräftig, und beleuchtet auch das Innenleben seiner Figuren und ihr Verhältnis zueinander. Und seine Erzählungen klingen noch eine Zeitlang nach, wenn man sie zu Ende gelesen hat.
Das gilt für die Geschichte, die zu Zeiten von „Napolium“ spielt, oder die, wo der Großvater, der einen sprechenden Spiegel hat, eine Hochzeitsfeier stört, oder die von der Alten Jule, die sich noch auskannte mit den alten Mittelchen gegen Krankheiten und Kräutern gegen Schwangerschaft und die nun nicht mehr lebend zurückkommt von ihrem Gang, ein ganz neues Wundermittel zu holen. Und da ist natürlich die Titelgeschichte, die wunderbare Geschichte von „Amerikaheinrichs Rückkehr“, der vielleicht ein bisschen zu viel angibt. Kleine Geschichten – ganz groß. Menschengeschichten.