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Fremder im Paradies. Roman von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
22.07.2012
ISBN:
978-3-86394-096-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 509 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Politik, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Liebesroman/Spannung, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/20. Jahrhundert, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Spionagethriller, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriegsromane, Belletristik: romantische Spannung, Politthriller/Justizthriller, Liebesromane, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.)
Froschmänner, Manganfund, Marinestützpunkt, Spionage, Großbritannien, Abwehr, Aufstand, USA, Indischer Ozean, Insel, Taucher
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Gegen zehn überfiel mich Clark. "Der Stab beschwert sich", rief er gehetzt. "Kein Wort von Ihnen, der Stift seit gestern stumm..."

"Den hat sie. Und ich bin ganz dicht dran."

"So dicht wie an Victor, he?"

"Es liegt nur an euch, zuzugreifen! Ich bezeuge seine Tricks vor jedem Gericht."

Clark warf sich in einen Sessel, er stöhnte, man hatte ihm wohl eingeheizt. "Dieser Schweinehund! Wir sind fündig geworden bei ihm."

"Ihr habt die zweite Hälfte?"

"Nein, eben nicht. Bloß eine Ahnung, wo sie geblieben ist. Er hat eine Ultraschallpfeife gehabt, nicht wahr, und seine japanische Kamera ist ein Lasergerät für Nachrichtenzwecke – dämmert Ihnen was? Damit hat er unsere Funkkontrolle unterlaufen und eines der Schiffe gestern angeblitzt! Reicht Ihre Phantasie, sich vorzustellen, welches?"

Mir kam eine Erinnerung. Ich sah Victor vor dem Tauchgang an der Palme lehnen und die See fotografieren, wo es fern nur ein paar Schiffe gab. "Aber was hat er signalisiert?"

"Nicht mehr als seinen Abstieg, für den Treff unter Wasser."

"Treff mit einem Froschmann? Dazu war es viel zu weit."

"Ich weiß, Sie wollen sagen, auch mit 'Delphinhaut' schafft man nur fünf Knoten, dazu noch die Austauchzeit... Aber der Feind hat sich nicht persönlich bemüht. Scott tippt auf einen echten Delphin, ein dressiertes Exemplar, das zehnmal so schnell wird und nicht dekomprimieren muss. Das hätte die Strecke von der Tatzeitposition bis 'June' in sechs Minuten bewältigt. Um die Sonarsperren brauchte es sich nicht zu kümmern, der Auswerter würde es als Fisch ansprechen."

"Tom, heben Sie sich das für eine Illustrierte auf."

"Die Ichthyologen haben bestätigt, dass es geht; nach unseren Funden ist der Ablauf klar. Mann, das Ding ist weg, und der Stab steht kopf! Gibt's bei Ihnen was zu trinken?"

Ich bestellte ihm einen Cocktail. Möglich, es konnte sein. Der Delphin, wer wusste es nicht, war das klügste Tier überhaupt; ein künftiger Partner des Froschmanns. Er lernte schneller als ein Schimpanse – nicht schwer, ihn daran zu gewöhnen, einem Ultraschallton zu folgen, etwas zu schnappen und es wie ein Hund zu apportieren. Obwohl Lungenatmer wie wir, ging er bis auf elfhundert Fuß, sein Gefäßsystem speicherte den Blutsauerstoff, Druckausgleich war für ihn kein Problem. Die US Navy zog sich solche Helfer heran, von der Sowjetmarine glaubte man das auch.

"Ein Teil ihres Indik-Geschwaders hält auf das Schiff zu, warum wohl? Unter diesen Umständen das Schiff noch vor den Malediven stoppen, wer riskiert's? Auch wenn die 'Nimitz' dort liegt und uns womöglich dabei hilft."

"Auf die 'Nimitz' würde ich mich auch nicht stützen, Tom. Das ist doch der Träger mit den Hubschraubern, denen damals bei der Geiselaktion im Iran alles schiefgegangen ist. Mein Gott, schreibt doch den Gummilappen ab und greift euch den Dieb!"

Clark brütete über seinem Drink, als hätte ihn der Fehlschlag schwer getroffen. "Ray Victor hat seinen Heimflug gebucht."

"Und keiner hindert ihn?"

 

Fremder im Paradies. Roman von Wolfgang Schreyer: TextAuszug