Das Slawenlied ist ein großer Roman über das Ende
einer alten Welt und den Aufbruch in eine neue. F. C. Weiskopf erzählt aus der
Perspektive junger Menschen, die den Ersten Weltkrieg nicht nur als
militärische Katastrophe erleben, sondern auch als Zusammenbruch eines Reiches,
das ihnen nie wirklich Heimat war.
Zwischen Klassenzimmer und Kaserne, zwischen Propaganda und wachsendem Zweifel,
erkennen sie, dass die Zukunft anders aussehen muss freier, gerechter,
menschlicher.
Der Roman folgt einem jungen Schüler, der in den Mahlstrom der Ereignisse gerät: Einberufung, Ausbildung, Fronteinsatz und schließlich der entscheidende Moment, in dem tschechische Soldaten sich weigern, weiter für die Donaumonarchie zu kämpfen. Der Ruf nach nationaler Selbstbestimmung und sozialer Erneuerung wird stärker als die Angst vor Strafe. Der Zusammenbruch des alten Österreich ist für sie nicht nur ein historisches Ereignis, sondern eine Befreiung und eine Chance, eine neue Gesellschaft aufzubauen.
Mit feinem psychologischem Gespür zeigt Weiskopf, wie sich ein ganzes Volk aus der Umklammerung von Militarismus, Unterdrückung und sozialer Ungleichheit löst. Das Slawenlied ist viel mehr als ein Antikriegsroman: Es ist die literarische Hymne auf eine Generation, die den Mut hatte, sich von einem sterbenden Imperium zu befreien und eine neue Zukunft zu wagen.
Ein kraftvolles, politisches und zugleich zutiefst menschliches Buch von überraschender Aktualität.