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Spuk unterm Riesenrad. von C. U. Wiesner
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Preis E-Book:
7.99 €
Preis:
12.89 € (Film)
Veröffentl.:
02.12.2012
ISBN:
978-3-86394-355-4 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 197 Seiten, Film: 210 Min., 2 Blu-ray
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Action und Abenteuer/Allgemein, Kinder-und Jugendbuch/Horror- und Geistergeschichten
Kinder/Jugendliche: Action- und Abenteuergeschichten, Kinder/Jugendliche: Horror- und Geistergeschichten
Rumpelstilzchen, Hexe, Riese, Burg Falkenstein, Otto von Anhalt, Geisterbahn, Plänterwald, Zauber, Fantasie, Geister, Hexen, Humor, Kinder, Lustig, Reise, Spannung
6 - 99 Jahre
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Tammi staunte nicht schlecht, als er sah, wie Otto auf jeder Schulter fünf Stühle mühelos über den Burghof trug, während er selber mit Ach und Krach zwei schaffte.

„Mit der rechten Armarbeit musst du erst einmal beginnen", erklärte der Riese stolz.

In einem Winkel des Burghofes stand Rumpi und beobachtete grimmig, wie einträchtig die beiden miteinander plauderten. Als Tammi im Treppenturm verschwunden war, näherte sich Rumpi dem Riesen und zischte ihn an: „Ha! Willst mein Gefolgsmann sein und verbündest dich mit unseren Feinden. Merkst du nicht, Verräterseele, dass der Wicht dich übertölpeln will?"

Otto setzte mit einem Ruck die Stühle ab und schlug sich an die Stirn: „Was bin ich für ein Holzkopf! So einer nur ein gut Wörtlein mit mir redet, gäb ich Leib und Seele für ihn hin. Wart nur zu!"

Als Tammi wieder auf den Hof trat, winkte Otto den Jungen zu sich an den Burgbrunnen und riss mit einem Ruck den Holzdeckel auf. „Schau hinein, so du Mut hast!"

Arglos blickte Tammi in den tiefen Schacht, auf dessen Grunde der Wasserspiegel blinkte. Otto packte den Jungen am Hosenbund und ließ ihn über der Brunnenöffnung schweben. „Wollen sehen, wer der Stärkere von uns ist. Schwöre, dass du Ruhe gibst und uns nicht in die Quere kommst, wenn wir uns anschicken, die Burg zu erobern!"

Tammi zappelte heftig und blickte um sich. Kein Mensch war auf dem Burghof zu sehen. Nur das Rumpelstilzchen stand in einer Ecke und grinste höhnisch. Was blieb Tammi übrig? Hastig hob er die rechte Hand und flüsterte heiser: „Ich schwöre es."

Erleichtert stellte ihn der Riese wieder auf die Beine. Tammi rannte davon. Wer wollte es ihm verdenken, dass er keine Lust mehr hatte, Stühle tragen zu helfen?

Auf dem Altan traf er Keks und Umbo. Der Altan war ein ehemaliges Befestigungswerk oberhalb der äußeren Burgmauer, ein liebliches Fleckchen mit niedrigen Bäumen, um die sich Kletterrosen und das seltsame Kraut Jelängerjelieber mit seinen süß und stark duftenden Blüten rankten. „Was rennste denn so?", rief Umbo seinem Bruder entgegen. „Kuck mal, von hier aus kann man sogar den Brocken sehen. Da sollen früher die Hexen auf ihrem Besen raufgeflogen sein. Bloß gut, dass es unsere Geister nicht bis dahin geschafft haben."

„Hört mir auf mit Geistern", knurrte Tammi und ließ sich auf eine Bank plauzen.

Nachdem er berichtet hatte, was ihm widerfahren war, fragte Keks besorgt: „Und du hast es ihm wirklich feierlich geschworen?"

„Was sollte ich denn machen? Bin doch kein Tiefseetaucher." Tammi grinste. „Ich hab aber heimlich an der linken Hand zwei Finger gekreuzt. Also ist der Schwur ungültig."

„Vielleicht ist der Riese von Natur aus gar nicht böse", meinte Keks nachdenklich. „Er hat Angst vor dem Rumpi, und der hetzt die beiden andern auf."

Umbo musste lachen. „Der hat heute schon sein Fett weg. Wir hatten ja verabredet, dass ich ihn beobachten sollte. Zuerst hat er ganz brav an seiner Kasse gesessen und Eintrittskarten und Ansichtskarten verkauft. Für so 'n Geist von früher kennt er sich schon ganz schön mit unserm Geld aus, rechnet im Kopf wie ein Computer. Und was meint ihr, wie er die Leute anfaucht, wenn da mal einer mit so 'nem alten Spieß rumspielt oder einen Helm anfasst! Dann kam die Frau Lamprecht und meinte: ,Ich werd Sie mal ablösen, Kollege Rumpold. Dafür übernehmen Sie die nächste Führung. Sie waren ja schon ein paar Mal dabei und haben gut aufgepasst.'

 

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